Donnerstag, 27. September 2007
Wird auch Zeit? Berlin University Press.
Die Zeit wird da zum Glück etwas ausführlicher:
So erfahren wir, dass der Verlag gar nichts mit den Berliner Unversitäten zu tun hat. Mehr noch: "Gottfried Honnefelder, der Gründer der bup, wie wir sie jetzt nennen dürfen, [habe] nie im Sinn [gehabt], einen Wissenschaftsverlag zu gründen. Er hat auch überhaupt nicht gegründet, sondern, so heißt das in der Branche, einen Mantel gekauft. Er hat den im Jahr 2000 gegründeten Berlin University Verlag, dessen Besitzer den Mantel im Schrank hängen gelassen hatte, übernommen.[...] Honnefelder möchte unter dem noblen Universitätshut einerseits lesbare Wissenschaft unter das Volk der gebildeten Normalverbraucher bringen und andererseits parallel zu den gewohnten Übersetzungen aus dem Englischen auch deutschsprachige Wissenschaft über die Sprach- und Landesgrenzen transferieren."
Das Konzept wird als "tetrapodisch" (fünfbeinig? - man ist ja gebildet! Wissenschaft!!! [Ups: erfahre grad: vierbeinig. Soweit zu Bildung... seufz.]) beschrieben, Kulturwissenschaften, Naturwissenschaften, und alles dazwischen, was den Menschen erleuchten könnte. Auch die Gestaltung durch Fotograf und Grafiker Rainer Groothuis wird gelobt, denn es
"schmeißt sich kein buntes Bild oder knalliger Slogan an den Kunden ran, vor ihm steht ein schönes Schriftbild. [...] Die Bücher der bup liegen angenehm in der Hand und sind, wie man im Mutterland der University-Press-Verlage sagen würde, easy on the eyes. Format, Papier, Typografie und Abbildungen kommen zusammen in sinnvoller und ästhetischer Selbstverständlichkeit, die natürlich gar nicht selbstverständlich ist."
Na, da darf man ja mal gespannt sein. Immerhin ist gleich auch ein deutscher Kunsthistoriker darunter: Gottfried Boehm: Wie Bilder Sinn erzeugen – Die Macht des Zeigens.
Was aber nun aus den "echten" Universitätsverlagen werden soll - also Verlagen, bei denen die Wissenschaftler der eigenen Universität publizieren können und sollen, sodass der Erlös der staatlich-universitär-institutionell bezahlten Forschungsleistung sowohl ideell als auch materiell wieder bei ebendieser Forschungsinstitution ankommt - das steht wohl auch weiterhin in den Sternen. Einige Verlage gibt es ja auch schon, so zum Beispiel an der FU oder in Flensburg.
Und auch meine liebe TU hat offenbar einen (wenn auch grottenschlecht vermarkteten) Eigenverlag. Ich meine, hallo? So wollen sie mich zur Publikation in ihrem Verlag bringen? "Wer wissenschaftlich arbeitet, muss publizieren. Einige Gründe:
-Formalien: für Dissertationen und Habilitationen gibt es eine Publikationspflicht, die in den Promotionsordnungen festgelegt ist.
-Förderungsbedingungen: für Forschungsprojekte schreibt der Drittmittelgeber in der Regel eine Publikation (Abschlussbericht) vor.
-Renommee: wer nicht publiziert, wird nicht wahrgenommen (qualitatives Argument).
-Impactfaktor: wer nicht zitiert wird, gilt nichts (quantitatives und qualitatives Argument)."
Geht's noch etwas dröger? Natürlich stimmt das alles - gilt aber eben auch für jeden anderen Verlag! Wo sind die Argumente, warum ich genau beim TU Universitätsverlag publizieren sollte? Man kann kaum glauben, dass es an dieser Unversität einen, nein sogar zwei Lehrstühle für Marketing geben soll - bei der Umsetzung der Theorie hapert es zumindest noch.
Vielleicht lernen die Unversitäten irgendwann einmal, ihre schönen theoretischen Konzepte bei sich selber anzuwenden. Dann wird es möglicherweise sogar interessant für die Forscher, bei ihrer eigenen Uni zu publizieren. Was dem (internationalen) Renommée der Uni zugute käme. Und den Wissenschaftlern, die dort arbeiten. Und den Studierenden. Und im interuniversitären Exzellenz-Wettbewerb Kriterien für eine Evaluation liefern würde. Und so weiter. Und so fort.
Aber das kostet wahrscheinlich bloß wieder Geld, nicht wahr?
http://www.zeit.de/2007/40/KA-BUP?from=rss
http://160.45.159.2/dup/main.htm
http://www.ub.tu-berlin.de/publikationen/verlag/index.html
Dienstag, 25. September 2007
Prüfungsstress. Horoskop.
Sonntag, 23. September 2007
Jubiläum! Und ein (1) Fan bei Technorati.
Fantastisch!
Wikipedia ist zu entnehmen, dass, Zitat,
"Technorati [...] eine der größten Echtzeit-Internet-Suchmaschinen speziell für Weblogs" sei. Ähnlich wie bei Google werde "die Relevanz einer Seite [..] durch die Anzahl an Links bestimmt, die auf diese verweisen. In der Welt der Blogs sind Hyperlinks wichtiger als je zuvor, da viele Weblogs davon leben, andere Webseiten zu kommentieren."
Genau! Wie in der Wissenschaft geht es nämlich nur darum, wer wann wie oft von jemandem abgeschrieben jemanden zitiert hat. Über den Sinn und Unsinn, das System eines Zitationsindexes zur objektiven Evaluierung von akademischer Forschung zu nutzen, läßt sich trefflich streiten. (Quantität erscheint vor Qualität, sodass im Gegenteil ein besonders dummer Artikel u. U. besonders oft zitiert werden kann - weil man sich von diesem Blödsinn abgrenzen möchte...) Im Internet allerdings, wo es oft genug darum geht, überhaupt etwas relevantes zu finden, ist es natürlich großartig und unterstützenswert, das Netz besondes eng zu knüpfen - weshalb sich nach eigenen Angaben auch täglich etwa 70.000 neue Blogger bei Technorati registrieren.
Ich auch: zur Feier meines 100sten Post habe ich mich gleich einmal angemeldet. Wenn ein(e) weitere(r) geneigte(r) Leser(in) sich als Fan outen möchte, wäre ich natürlich nicht beleidigt...
Nee, watt schön! Traumhochzeit in Salzburg
Donnerstag, 20. September 2007
Exkursion nach Freiburg. Hochzeit in Salzburg.
"Sprich mir nach: ABC! --Meister, mir ist nach Lämmern weh!"
Zum Abschluss gab's noch die obligatorische Weinprobe mit Flammkuchen beim Öko-Winzer. Heimfahrt. Ein schöner Tag!
Zumindest für mich - die armen Würmer müssen morgen noch einen Test schreiben.
Danach fahre ich über das Wochenende nach Salzburg, heiraten gucken. Zum Glück soll das Wetter einigermaßen gut werden - der dünne Sommerfetzen, den ich tragen will, ist für Nebel, Frost oder Regenwetter nicht geeignet! Es sieht aber vielversprechend aus.
Dieser Artikel ist ein Update zu: Gestern in Pfäffingen. Der Traum vom eigenen Garten.
Streuselnacktschnecke. Hier kein Pornoblog.
Mittwoch, 19. September 2007
Verdummen die Deutschen?... fragt WEB.DE
Nun aber zu den Nachrichten, Zahlen und Fakten.
Versteh mich keiner falsch: ich finde die PISA-und OECD-Studien sehr wichtig und aufschlussreich, und es gibt immer viel zu tun und zu verbessern. Aber immer diese "Das-Glas-ist-nur-halbvoll"-Perspektive wenn wieder ein neues Jahrbuch veröffentlicht wird kann manchmal schon ganz schön bedrückend sein. Die Kunst liegt auch hier in der Auslegung der Statistiken. WEB.DE schreibt also folgendes:
"Die Reformbemühungen fruchten nicht recht: Trotz leichter Verbesserungen fällt das deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich zurück. Das geht aus der jährlichen Bildungsanalyse der OECD hervor. Hauptproblem: Deutschland hat zu wenig Abiturienten und Akademiker."
Ok. Deutschland sagt ab. Von Platz 10 auf Platz 22. (22 von 29 - das ist ja tatsächlich kein Grund zum Jubeln. So weit also ehrliche Besorgnis, zumal im Angesicht all der bildungsreformerischen Anstrengungen der letzten Jahre.)
Weiter schreiben sie:
"Der OECD-Bericht beschreibt die Situation so: Deutschland ist wegen des Akademikermangels derzeit nicht in der Lage, Ingenieure, die kurz vor der Rente stehen, durch junge Absolventen zu ersetzen."
Nicht zu wenig Akademiker, sondern zu wenig Ingenieure! Das ist ein Unterschied, denn bei den Akademikern (Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaften) wird ja schliesslich auch fleißig eingespart. Dennoch, zugestanden: man könnte und sollte das Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen sicherlich mehr fördern, und zwar schon in den Schulen.
"Weiter schafft es nur ein kleiner Teil eines Jahrgangs [die Rede ist offenbar immer noch von Ingenieuren], einen akademischen Abschluss zu bekommen. [...] Nur 32 Ingenieure kommen hierzulande auf 1000 Menschen eines typischen Abschlussjahrgangs - in vielen OECD-Ländern sind es dagegen 44. Auch bei anderen naturwissenschaftlich-technischen Fächern ist die deutsche Absolventenquote im OECD-Vergleich ähnlich gering."
Auch das ist sicherlich beklagenswert. Andererseits haben deutsche Ingenieure aufgrund ihrer hohen Qualifizierung weltweit einen guten Ruf, sind als Fachkräfte international begehrt und umworben- und hohe Anforderungen sind eben nicht für jeden... Geht es hier also um Ingenieure, oder um gute Ingenieure? Sollte man nicht lieber etwas Optimismus verbreiten, und den Beruf attraktiv machen - nicht zuletzt auch durch Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Immerhin, schon auf Seite 2 erfahren wir ein paar gute Nachrichten:
"Lob gibt es vor allem in zwei Punkten: Bei den Promotionen liege Deutschland international in der Spitzengruppe und sei außerdem eines der beliebtesten Gastländer für ausländische Studenten - auf Platz drei hinter den USA und Großbritannien."
Warum kann denn das nicht einmal ein bisschen elaboriert werden? Schließlich befinden wir uns in einer Exzellenz-Initiative und Elite-Debatte! Da wollen wir doch auch einmal hören, wie gut wir sind!
Lesen wir dagegen direkt die Auszüge aus dem OECD-Bericht , verschiebt sich die Perspektive:
"Zählt man Abiturienten und sämtliche Lehrabschlüsse zusammen, dann haben in der Bundesrepublik 83 Prozent aller 25- bis 64-Jährigen einen solchen Sekundar-II-Abschluss - im Vergleich zu 63 Prozent im OECD-Schnitt. Mit dieser Sek-II-Basisqualifikation für den Beruf kommt Deutschland im weltweiten Vergleich auf Platz 9."
Und vergessen wir nicht: in vielen Ländern, vor allem aber im ach-so-gepriesenen amerikanischen Bildungssystem, muss man aufs College gehen, um Schreiner, Elektriker oder MTA zu werden - alles Berufe, die in Deutschland mittels Lehre und Berufsschule vermittelt werden. Oder anders herum: nicht jeder amerikanische College-Degree ist ein "akademischer Abschluss" im deutschen Sinne. Die niedrige Akademikerquote, die immer bejammert wird, existiert daher eigentlich nicht: 83 % der Deutschen haben vielmehr eine Ausbildung, die mindestens dem Niveau eines BA von einem amerikanischen Community-College entspricht. Ich finde, das klingt gar nicht so schlecht.
Trotzdem bleibt natürlich noch vieles zu tun, vor allem in der Förderung von Schülern und Studierenden aus bildungsfernen Familien.
http://www.amazon.de/Bildung-auf-einen-Blick-OECD-Indikatoren/dp/3763935045/ref=sr_1_1/302-6878176-2363261?ie=UTF8&s=books&qid=1190226204&sr=1-1
http://magazine.web.de/de/themen/beruf/bildung/schule/4654882-Deutschland-sackt-weiter-ab,articleset=4658346,cc=000005481100046548821ctFRb.html
Dieser Artikel ist ein Update zu: google fragt: Was essen die Amazoner?
Dienstag, 18. September 2007
Akademische Besoldung. Weniger ist nicht mehr.
Academics.de hat diese Tabelle veröffentlicht, um zu zeigen, wie sich die Lohnentwicklung bei deutschen Professoren nach unten entwickelt. Wir errechnen dennoch freudestrahlend, dass durchschnittliche 65-70.000 Euro im Jahr ja doch ein immer noch durchaus erstrebenswertes Monatseinkommen von 5.400- 5.800 Euro ergeben... Aber wer bekommt dieses hübsche Gehalt? und für welche Arbeit? In Berlin bekommt ein kinderloser W3-Professor (ohne Extra-Zulagen) jedenfalls maximal 4.723,61 Euro, im Osten (also an der HU) sogar nur 4369,34 Euro.
Familien- und Kinderzuschläge machen den Kohl da auch nicht fetter, zumal die Wahrscheinlichkeit, eine W3-Professur während der Familiengründungsphase zwischen 30 und 40 zu ergattern ja auch eher gering ist. Ein 30-jähriger Post-doc in Kunstgeschichte (um mal mein Beispiel zu nehmen, hätte ich denn meine Diss schon eingereicht und wäre also Post) darf günstigenfalls mit dem Äquivalent des alten BAT-IIa rechnen, also ca. 2600 brutto. Klingt eigentlich gut. Wir KunsthysterikerInnen bekommen allerdings besonders gerne halbe Stellen (bzw. volle Stellen bei halben Gehalt) angeboten... und da sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Selbst Lokführer (ohne Promotion) erhalten ein höheres Einstiegsgehalt (und es sei ihnen auch gegönnt.)
Interessanterweise wird die obenstehende Tabelle durch eine Fußnote ergänzt, der zu entnehmen ist, dass es sich bei den Beträgen um "Durchschnittliche Ausgaben pro Univ.-Professor in Euro" handele - das scheint mir nicht das gleiche zu sein, wie "Einkommen pro Univ.-Professor". Möglicherweise werden lehrstuhlbezogene Aufschläge wie zweckgebundene Berufungsgelder (zum Beispiel für Assistenten oder Bücher bzw. Geräte) da hineingerechnet - aber das kann ich von hier nicht erkennen.
Faktisch hat sich die Lage für die meisten Lehrenden mit der Umstellung von BAT auf TV-L offenbar verschlechtert. Zitat: "Zusammenfassend ist festzustellen, dass die durch den TV-L (in der für die Wissenschaft geltenden Fassung) eröffneten Gestaltungsspielräume - zumindest derzeit - nicht im Ansatz ausgefüllt werden. Insoweit stellt sich der TV-L als klarer "Einspartarifvertrag" und nicht als Modell einer leistungsorientierten Vergütung dar."
http://www.academics.de/portal/action/magazine?nav=30339
Freitag, 14. September 2007
Ein Leben ohne Mops ist möglich - aber sinnlos.
Das hat angeblich Loriot gesagt. Und der muss es wissen, handelt doch seine (Auto-)Biographie von ihnen!
Und diese drei
Bis dahin bleibt mir die Freude an diesem kleinen Mops.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/574710/
http://de.wikipedia.org/wiki/Mops_(Hund)
http://de.wikipedia.org/wiki/Irischer_Wolfshund
Dienstag, 11. September 2007
Sechs Jahre später. Irak und 9/11
Ich zitiere:
"To this day, millions of Americans believe we invaded Iraq because of 9/11. Thirty-three percent still believe there was some interconnection between Saddam Hussein and the nightmares here and in Washington and in Pennsylvania. Iraq, of course, had nothing to do with 9/11. Six years later, that has changed. Iraq has distracted us from punishing those responsible for 9/11. If another 9/11 comes, our focus on Iraq will surely have been central to that nightmare. How did we get here? What consequences have been paid by those who brought us here? No one person is to blame. And only some of those who are recognize it."
Und dann geht's los: Da ein gepflegtes Beschimpfem der eigentlichen Schuldigen an den Attentaten vom 11. September (Al Kaida etc) weder neu noch kontrovers ist, konzentriert sich Olbermann auf den Wahlkampf, und damit auf die Schuldigen am Irak-Krieg. Von Colin Powell und Donald Rumsfeld über Condoleeza Rice werden die Vergehen der Kriegstreiber und Kriegsgewinnler durchexerziert. Der größte Nutznießer war natürlich der Erzfeind selbst - Osama Bin Laden:
"Osama bin Laden, the mastermind of 9/11 -- his reach, and recruiting are all benefiting from Bush's war and his group's strength today at a six-year high. His Afghan allies the Taliban and as NBC reported tonight are also resurgent, planning the death of Americans, just 25 miles from Kabul. All while bin Laden himself operates freely, unmolested, with his own media operation... thanks to a regional Pakistani truce endorsed by Bush in a region where Bush will not go, can not go even if he chose to.Because he has spent so much American blood and treasure, in the desert of a nation that had neither means nor motive to threaten us but that tempted Bush and those around him who wished to transform the Middle East so much so that he forswore the vow he made, standing on New York's dead that their killers would hear us soon. Six years later, we still hear them, because now, finally, Iraq and 9/11 really are connected by him. And we suffer the consequences."
Olbi, das hast du schon besser gemacht. Und Bush kann sowieso nicht wiedergewählt werden, also rechnet man eben mit allen seinen Anhängern ab - bis ins vierte und fünfte Glied. Ach ja! Unabhängige Medienberichterstattung - der Schlüssel einer funktionierenden Demokratie!
http://www.jibjab.com/originals/what_we_call_the_news
http://www.youtube.com/watch?v=GbXBQouIfk0
http://www.msnbc.msn.com/id/20730121/?pg=5#SEPT11_Bushfolks_070911
Dieser Artikel ist ein Update zu: Olberman strikes again!
Montag, 10. September 2007
Freiheit der Forschung Teil 3- Info-Veranstaltung zum § 129a
- Christina Clemm (Rechtsanwältin): informiert zum aktuellen Stand des Verfahrens in Berlin.
- Dr. Rolf Gössner (Rechtsanwalt, Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte): klärt über die historische und gegenwärtige Bedeutung des § 129 a, seine justizpolitischen Implikationen und dessen europäische Dimension auf.
- Dr. Fritz Storim (Politischer Aktivist und von mehreren Strafverfahren nach dem § 129a betroffen; Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz, MAUS eV, Bremen): verdeutlicht, welche Auswirkungen dieser Paragraf -- ohne dass Straftaten nachgewiesen werden -- auf die davon Betroffenen hat.
- Prof. Dr. Roland Roth (Fachhochschule Magdeburg, Komitee für Grundrechte und Demokratie): beschreibt die gegenwärtigen Bestrebungen der Bundesregierung, über den § 129a hinaus weitere Überwachungsmaßnahmen, Strafgesetze und Kriminalisierungen einzuführen -- und er zeigt, was derartige Kriminalisierungen bereits heute für soziale Bewegungen bedeuten.
- Dr. Britta Grell (Moderation, INURA. International Network of Urban Research and Action, Berlin)
Sonntag, 9. September 2007
Gestern in Pfäffingen. Der Traum vom eigenen Garten.
Die Zwetschgen, so erfuhr ich unter der Hand, stammten aus ebendiesem Garten, und ich musste daran denken, wie meine Mutter früher um jeden Johannisbeerstrauch und jede Himbeerstaude in unserem Garten gekämpft hat. Meistens waren die Vögel schneller - oder mein Vater mit der Heckenschere, aus ungeklärten Gründen - aber aus dieser Zeit stammt meine Freude am Einkochen und sonstwie Verarbeiten von selbstangebautem Obst und Gemüse.
Leider komme ich momentan nicht so oft dazu. Ein Grund ist natürlich die Tatsache, dass meine Berliner Zweiraumwohnung nicht einmal einen Balkon hat, geschweige denn einen Garten. Ein weiterer Grund ist, dass mir sogar Zimmerpflanzen aus Plastik und Seidenblumen eingehen. Grüne Daumen? Meine sind eher schwarz! In der Regel kaufe ich also die Erdbeeren oder den Rhabarber für die gute Marmelade einfach auf dem Markt. Trotzdem träume ich manchmal von einem eigenen kleinen Garten mit Obstbäumen und einem Kürbis auf dem Komposthaufen. Und Zucchini - die wachsen fast von alleine! Verunsichert hat mich nur die neueste Statistik über die schlimmsten Schädlinge im privaten Gartenbau. Ich glaube, ich lasse es doch lieber bei dem Traum.
http://www.theonion.com/content/statshot/whats_ruining_our_gardens
Dieser Artikel ist ein Update zu: Es wird ernster.
Donnerstag, 6. September 2007
Blühende Landschaften.
Alles was wir brauchen, ist etwas Zement. Den gießen wir dann rund um die Urne in Formstein, und aus den Klötzen bauen wir dann eine große Pyramide.
Platz genug ist ja, weil hier sowieso keiner mehr wohnt. Und die, die doch noch nicht in den Westen abgewandert sind, verdienen sich ihr Geld mit Leichenschmäusen, Trauerfeiern, und Grabbeigaben.
Aus der Ankündigung:
"Deutschland, das seinen Weg in die neue globale Welt nur schwerfällig findet, hat mit der Großen Pyramide wieder ein Projekt, das dauerhaft führend bleiben wird. Die Errichtung, vor allem aber der Betrieb der Großen Pyramide im strukturschwachen Ostdeutschland wird ein nachhaltiger Wirtschaftkatalysator ganz neuer Art sein.
Millionen Menschen werden jedes Jahr anreisen, um ihre mögliche Grabstätte zu besichtigen oder an Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Kirchen und spirituelle Gemeinschaften aus aller Welt werden sich ansiedeln und einen direkten Blick auf die Pyramide anbieten. Die Beschäftigungseffekte im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor werden enorm sein."
Ein Glück, dass Deutschland auf diese Weise endlich einen Schritt Richtung Globalisierung machen kann! Mit der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder Elektrotechnik beispielsweise scheint uns das ja leider bisher nicht gelungen zu sein. Vielleicht werden wir sogar demnächst unter die G8-Staaten aufgenommen?
Und endlich wird auf diese Weise auch etwas Kulturtourismus nach Sachsen-Anhalt kommen - auch wenn es nur Bestattungskultur ist. Hauptsache, international! Vielleicht könnte man ja gleich in den nahegelegenen Wörlitzer Anlagen noch einen kleinen Friedwald anlegen? Letztere sind bisher im Osten noch selten, und erstere können mit der kulturellen Bedeutung des zukünftig "Größten Baus der Welt" ja dann eh nicht mehr mithalten. Und es sind ja schließlich auch nur knapp 30 Kilometer...
Kartenansicht
Leider scheint die Seite kein Hoax zu sein. Wie es aussieht, meinen die das ernst. Um nicht zu sagen: todernst.
http://www.thegreatpyramid.org/wp/?
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=2424&MenuID=8&MagID=91&sid=su13422232371006812&umenuid=1
http://www.shrinkingcities.com/
http://www.schrumpfende-stadt.de/
Mittwoch, 5. September 2007
Es wird ernster
Montag, 3. September 2007
Aha. Web 0.0, daher Stasi 2.0
"Unter Online-Durchsuchung wird Verschiedenes verstanden, das ist wahr, da wird zum, da wird sowohl verstanden der Telekommunikation, der, der Verkehr, als auch die Durchsuchung in den Systemen selbst, weil die technische Entwicklung eben so ist, aber da müssen wir dann jetzt schon fast die die, die, die Internet-Experten genauer befragen, sich so entwickelt, dass eben unsere oder meine laienhafte Vorstellung, äh, dass, äh, das Internet sowas ähnliches sei wie 'ne moderne Telefonanlage, das stimmt eben lange nicht mehr, und deswegen brauchen wir 'ne, wenn Sie wollen kann der Herr Fromm das auch genauer erläutern, der versteht's - ein wenig. Richtig verstehen wird Du es wahrscheinlich auch nicht, denn das wär ja gar nicht gut, wenn der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz ein Online-Experte wäre, nicht? Des hat er auch seine Fachleute."
Nee klar Herr Schäuble. Wo kämen wir denn da auch hin wenn Sie - oder Gott bewahre, gar der Chef des Verfassungsschutzes! - tatsächlich wüßten, wovon Sie reden, wenn Sie eine Aufhebung des Datenschutzes fordern!
Zum Glück können wir immer noch unsere Meinung dazu kundtun. Und das T-Shirt kaufen. Zumindest bis Herr Dr. Schäuble verstanden hat, wie das Internet funktioniert.
http://audio.zabim.com/7kUmZA6q9C/schaeuble-onlinedurchsuchung/
http://netzpolitik.org/2007/schaeuble-stoibert-ueber-die-online-durchsuchung/
https://tepin.aiki.de/blog/archives/127-Schaeuble-argumentiert-fuer-Online-Durchsuchungen.html
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/378419
http://www.dataloo.de/stasi-20-525.html
Samstag, 1. September 2007
Als noch Osten war
Die Ausstellung versteht sich auch als Auseinandersetzung mit dem Standort der Galerie und seiner Geschichte. Einige der Fotos sind in unmittelbarer Umgebung der Ackerstraße entstanden. Teile der Ausstellung werden in den Räumen von Monochrom Berlin, Ackerstraße 23 - 26 präsentiert. Die Vernissage findet an beiden Orten zeitgleich statt. Auch in der Mauergedenkstätte Bernauer Straße, Ecke Ackerstraße werden im Ausstellungszeitraum einige der Mauerfotos von Udo Hesse ausgestellt."