Donnerstag, 20. September 2007

Exkursion nach Freiburg. Hochzeit in Salzburg.

Heute waren wir mit den Oregonesen in Freiburg auf Exkursion. Immer wieder eine Freude.

Wenn man es erstmal geschafft hat, morgens um halb sieben aus dem Bett zu kriechen - eine Zeit, für die der Liebe Gott mich nachweislich nicht geschaffen hat - kann der Tag nur noch besser werden. Ein Blick aus dem Küchenfenster im fünften Stock des Wohnheims auf das verschlafene Tübingen, eingehüllt in frühmorgendliche Nebelschwaden, ist nicht geeignet, mich zum schnellen Verlassen des Hauses zu bewegen. Doch der Reisebus wird in 10 Minuten an der Bushaltestelle sein, um mich aufzulesen. Die Studies wurden schon vor ihrem Wohnheim eingesammelt.

Um halb acht sitzen endlich alle im Bus. In Pfäffingen hatten wir das Frühstück eingeladen und nun sind wir auf der Autobahn Richtung Titisee, erster Stop des Tages. Langsam bricht die Sonne durch. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Der Titisee ist - wie immer für unseren Frühstücksstop - noch menschenleer. Als Kaffee und Mohnstriezel verdrückt sind, verschwinden die Studies für eine halbe Stunde - je vier pro Tretboot - im Nebel über dem See. Sonne, der Schwarzwald, 20 Minuten Ruhe - herrlich!
In Freiburg selbst ist nicht allzuviel Programm: Mittagessen nach Wahl (Picknick mit frischen Köstlichkeiten vom Markt), dann wahlweise eine Brauereiführung und eine Führung durchs Münster. Einer meiner Klassiker, und mit einer interessierten kleinen Gruppe immer am schönsten, kann man doch beispielsweise die Grausamkeiten des Märtyrerfensters in aller Ruhe auskosten. Der Turm wird leider grad renoviert, so dass man keinen Blick auf die "Venus" erhaschen konnte. Die neue Vierung gefiel mir ganz gut: neues Mobiliar erregt in einer so alten Kirche immer Aufsehen und Widerstand, jedoch zeugt das gesamte Bauwerk von späteren An- und Umbauten. Wenn man es ganz genau nimmt, ist der Renaissance-Portikus am Seiteneingang ein viel größerer Stilbruch...

Mein liebstes Stück im Münster ist eines der ältesten: Auf einem Kapitell im Portal der Nikolauskapelle erfahren wir die Geschichte vom Wolf Isegrim, der in die Klosterschule geschickt wird, damit er lesen und schreiben lernen soll. (Man beachte die Inschrift "ABC" über seinem Kopf.) Der Wolf aber, trotz Mönchskutte, interessiert sich wenig für geistige oder intellektuelle Dinge, die ihm Bruder Lehrer beibringen möchte - vielmehr giert er nach fleischlichen Genüssen in Form eines zartbewollten Lämmchens. Bild zwei zeigt, wie er dem Drang erliegt - trotz des Apells an die Vernunft mittels "Vogelzeigen" des Mönches...

"Sprich mir nach: ABC! --Meister, mir ist nach Lämmern weh!"



Zum Abschluss gab's noch die obligatorische Weinprobe mit Flammkuchen beim Öko-Winzer. Heimfahrt. Ein schöner Tag!

Zumindest für mich - die armen Würmer müssen morgen noch einen Test schreiben.

Danach fahre ich über das Wochenende nach Salzburg, heiraten gucken. Zum Glück soll das Wetter einigermaßen gut werden - der dünne Sommerfetzen, den ich tragen will, ist für Nebel, Frost oder Regenwetter nicht geeignet! Es sieht aber vielversprechend aus.

Dieser Artikel ist ein Update zu: Gestern in Pfäffingen. Der Traum vom eigenen Garten.

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