Die Fachschaft der Amerikanisten wollte aus erster Hand - statt aus der Presse, der Gerüchteküche oder der Teeküche - hören, was denn nun der Grund war, warum der seit langer Zeit am John-F.-Kennedy-Institut lehrende Dozent Scharenberg nicht Juniorprofessor werden soll.
Herr Lenzen ließ sich vertreten, und schickt seine Vertreterin vor. Die muss jetzt die offzielle Linie der Universität verteidigen, ihre eigene Meinung erfährt man nicht. Ein undankbarer Job.
Die Veranstaltung endete mit einer Art Waffenstillstand: "Jetzt haben die Anwesenden vereinbart, sich in vier Wochen wieder zu treffen. Das Präsidium möchte nachdenken, auch darüber, was eigentlich nun die wahren Gründe für die Ablehnung Scharenbergs sind - sagt Lehmkuhl. Und verspricht, sich um einen Termin zu kümmern."
Es ist zu befürchten, dass der Skandal und die Medienaufmerksamkeit - vor allem dank Spiegel online - die Front seitens der Universitätsleitung so stark verhärtet haben, dass ein Einlenken ohne Gesichtsverlust unmöglich geworden ist. Politische Motive kann sie ja kaum zugeben. Alter und Qualifikation des Bewerbers sei einem "Exzellenzcluster" angemessen, bescheinigen die Experten von der Berufungskommission. Die Befangenheit der Kommission bzw. einzelner Mitglieder wird abgestritten, ein Beharren auf diesem Grund könnte hochangesehene Wissenschaftler in Bedrängnis bringen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage beruhigt, und man unter der Hand etwas ausmauscheln kann. Auf eine Entschuldigung des Präsidiums jedenfalls kann wohl keiner hoffen.
Ein ausführlicher Bericht hier: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,512092,00.html
Dieser Eintrag ist ein Update zu: FU Berlin. Veritas, Iustitia, Libertas.
Donnerstag, 18. Oktober 2007
FU-Studenten fragten: Wo bleibt die Juniorprofessur?
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