Mittwoch, 28. November 2007

Warum Datensicherung so enorm wichtig ist.

Jede Magisterarbeit, jede Diplomarbeit, ja sogar jede popelige Hausarbeit das gleiche Thema. Murphys oft-geschriebenes Gesetz besagt, dass ungefähr in letzter Minute vor der Abgabe irgendetwas ganz schlimmes passieren muss. Bier über die Tastatur zu kippen ist nur eine von vielen kreativen Möglichkeiten, wie die Arbeit von Tagen oder Wochen zu vernichten ist - es sei denn, man hat ein anständiges Back-up.
Nun kenne ich ja alle diese Geschichten. Mein Datensicherungsverhalten hat sich auch seit Beginn der Arbeit an der Dissertation wirklich sehr stark verbessert. Aber "regelmäßig" sichern, das hieß eben bisher auch nur "einmal im Monat reicht".
Immerhin: das unersetzliche Bildmaterial ist auf CD gebrannt UND im Internet deponiert. Alle Texte, an denen ich in letzter Zeit geschrieben habe, habe ich mir stets selbst an zwei verschiedene Email-Adresssen geschickt. Gestern habe ich noch einen Unterordner auf den Memory-Stick gepackt. Und ich hatte ja auch immer meinen Laptop als Backup-Festplatte zur Ergänzugn des fest-installierten Uni-PC. Letzeren muss ich ja im Dezember räumen, und so habe ich angefangen, alle Daten nach und nach auf den Laptop zu transferieren, und auch nur noch mit diesem zu arbeiten. (Sonst würde ich irgendwann im Versionen-Chaos ersticken.)

Und vor drei Wochen habe ich mir endlich eine externe Festplatte mit 500 GB Speicher besorgt, um regelmäßig wirklich alle Daten sichern zu können, ohne ständig CDs oder DVDs brennen zu müssen. Tolles Ding, und für 99,-Euro ein Schnäppchen!
Dieses Schnäppchen liegt jetzt immer noch zu Hause auf dem Tisch. Kommenden Samstag wollte ich in aller Ruhe alle Daten wohlsortiert sichern.
Zu spät.
Als ich heute in mein Büro in der Uni kam, war der Laptop weg. Ich hatte ihn zwar mit einem dieser ingeniösen Laptop-Schlösser festgemacht, aber offenbar ist es nicht schwer, es herauszubrechen. Jedenfalls lag das Schloss inklusive eines Stück Plastik vom Laptop-Gehäuse noch auf dem Tisch. Der Computer selbst ist weg.
Und damit auch der neueste Stand meiner Dissertation.

Das ist alles, was noch übrig ist von drei Jahren Doktorarbeit...



Ein hysterischer Heulkrampf, eine Tasse Kräutertee, und ein Besuch im Polizeirevier gegenüber später hätte alles noch viel schlimmer sein können. Wie es aussieht, fehlt mir "nur" ein Monat Arbeit... und der Kopf ist ja auch noch dran.


Aber ein guter Tag war das trotzdem nicht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Brrrr... das Bild tut einfach nur weh. Mein aufrichtiges Beileid!

Nichts anderes hat man ja vor Augen, wenn man in der Bibliothek seinen Laptop zurück lässt, um nur mal kurz ein Buch zu holen zu gehen. Das ist dann immer wie ein Eintauchen ins Schwimmbad: Luft anhalten und möglichst schnell zurück an den Arbeitsplatz! Und dann so was...

(Habe mir erlaubt, das Bild in meinen FU-Blog zu übernehmen... hoffe, dass das in Ordnung ist)

Bleistifterin hat gesagt…

Lieber Herr Fischer. Danke fürs Beileid. Der Vergleich mit dem Milchzahn-ausreiß-Faden hat genau den Schauer hervorgerufen, der beabsichtigt war. Übernahme von Fotos bei Quellenangabe ist natürlich kein Problem.... obwohl ich heute eine bessere Kamera dabei habe. Handykameras können das ganze Übel gar nicht richtig erfassen...

Anonym hat gesagt…

Ich habe gehört, dass es an der TU in den letzten Jahren schlimmer und schlimmer geworden ist. Aber immer nur gerüchteweise. Besagte Küche vermeldete gar eine vermutete spezialisierte Bande, die das Gelände unsicher macht.

War denn die Tür aufgebrochen?
In welchem Gebäude ist denn das Büro?

Anonym hat gesagt…

Da hast du wirklich nicht Glück gehabt, mein Lieber. Das tut mir sehr leid. Ich kenne das Problem aber am eigenen Beispiel. Ich habe selbst eine Software für Datensicherung programmiert und habe einmal an der Uni Zürich eine Umfrage unter den Studenten und Studentinnen gemacht zum Thema Datensicherung. Auf die Frage, welche Gründe es seien, weshalb die Studis keine Datensicherungen machen, haben über 80% geantwortet, dass sie keine so wirklich wichtigen Daten auf dem Computer speichern würden. Viele Studis haben das sporadische Sichern auf CD, zirka einmal monatlich für ausreichend empfunden. Ungefähr ein Drittel der Umfrageteilnehmer konnte sich aber vorstellen, später einmal regelmässig Daten zu sichern, weil sich die Wichtigkeit der auf dem PC gespeicherten Daten im Verlauf ihres Lebens erhöhen könnte.

Fazit: Diplomarbeiten empfehle ich im Stunden-Takt zu sichern, und es muss jederzeit auf eine frühere Version zurückgegriffen werden können (diese Funktion nenne ich in meiner Software übrigens historisierte Datensicherung). Schreibt man seine Diplomarbeit auf einem Laptop, den man gerne ausser Hause nimmt, so ist die Gefahr gross, dass Laptop und Backup-Medium gestohlen wird. Hier empfehle ich, einen USB-Stick für die Datensicherung zu verwenden, den man üblicherweise in der Hosentasche behält, den kann man auch am Schlüsselanhänger festbinden. Wer dann noch meine Software verwendet, der kann den USB-Stick an den PC anschliessen, womit die Diplomarbeit dann automatisch auf den Stick kopiert wird.