Jede Magisterarbeit, jede Diplomarbeit, ja sogar jede popelige Hausarbeit das gleiche Thema.
Murphys oft-geschriebenes Gesetz besagt, dass ungefähr in letzter Minute vor der Abgabe irgendetwas ganz schlimmes passieren muss. Bier über die Tastatur zu kippen ist nur eine von vielen kreativen Möglichkeiten, wie die Arbeit von Tagen oder Wochen zu vernichten ist - es sei denn, man hat ein anständiges Back-up.
Nun kenne ich ja alle diese Geschichten. Mein Datensicherungsverhalten hat sich auch seit Beginn der Arbeit an der Dissertation wirklich sehr stark verbessert. Aber "regelmäßig" sichern, das hieß eben bisher auch nur "einmal im Monat reicht".
Immerhin: das unersetzliche Bildmaterial ist auf CD gebrannt UND im Internet deponiert. Alle Texte, an denen ich in letzter Zeit geschrieben habe, habe ich mir stets selbst an zwei verschiedene Email-Adresssen geschickt. Gestern habe ich noch einen Unterordner auf den Memory-Stick gepackt. Und ich hatte ja auch immer meinen Laptop als Backup-Festplatte zur Ergänzugn des fest-installierten Uni-PC. Letzeren muss ich ja im Dezember räumen, und so habe ich angefangen, alle Daten nach und nach auf den Laptop zu transferieren, und auch nur noch mit diesem zu arbeiten. (Sonst würde ich irgendwann im Versionen-Chaos ersticken.)
Und vor drei Wochen habe ich mir endlich eine externe Festplatte mit 500 GB Speicher besorgt, um regelmäßig wirklich alle Daten sichern zu können, ohne ständig CDs oder DVDs brennen zu müssen. Tolles Ding, und für 99,-Euro ein Schnäppchen!
Dieses Schnäppchen liegt jetzt immer noch zu Hause auf dem Tisch. Kommenden Samstag wollte ich in aller Ruhe alle Daten wohlsortiert sichern.
Zu spät.
Als ich heute in mein Büro in der Uni kam, war der Laptop weg. Ich hatte ihn zwar mit einem dieser ingeniösen Laptop-Schlösser festgemacht, aber offenbar ist es nicht schwer, es herauszubrechen. Jedenfalls lag das Schloss inklusive eines Stück Plastik vom Laptop-Gehäuse noch auf dem Tisch. Der Computer selbst ist weg.
Und damit auch der neueste Stand meiner Dissertation.
Das ist alles, was noch übrig ist von drei Jahren Doktorarbeit...
Ein hysterischer Heulkrampf, eine Tasse Kräutertee, und ein Besuch im Polizeirevier gegenüber später hätte alles noch viel schlimmer sein können. Wie es aussieht, fehlt mir "nur" ein Monat Arbeit... und der Kopf ist ja auch noch dran.
Aber ein guter Tag war das trotzdem nicht.