Mittwoch, 26. Dezember 2007

1,2,3... Meins!


Wer kommt zum Videogucken vorbei? Alkohol wird in großen Mengen nötig sein... ein B-Movie, das im Alphabet schon eher bei Q firmiert: schön war's damals, im Wohnheim. Danke an den glorreichen Mitbewohner, der uns mit diesem Kleinod bekannt gemacht hat!

Dieser Beitrag bezieht sich auch auf: google fragt: Was essen die Amazoner?

Freitag, 21. Dezember 2007

Abgezapft und Original verkorkt von Pahlhuber und Söhne!

Eine schöne Überrrraschung für die Feiertage... da ist Weihnachten gerettet.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Ich wusste es ja: 2008 wird alles gut!

Gemini May 21 - June 21
You will be filled with life in the coming year, thanks to roughly 4,000 spider eggs and a sudden temperature rise in your inner ear.

Dienstag, 18. Dezember 2007

ja was nu?

ohne Worte

Manchmal ist schon alles gesagt. Und besser.

Frustration

If I had a shiny gun
I could have a world of fun
Speeding bullets through the brains
Of the folk who give me pains;

Or had I some poison gas,
I could make the moments pass
Bumping off a number of
People whom I do not love.

But I have no lethal weapon-
Thus does Fate our pleasure step on!
So they still are quick and well
Who should be, by rights, in hell.

Dorothy Parker

Freitag, 14. Dezember 2007

Neulich im Telefunkenhochhaus: Earn LiftMiles at www.t-lift.de!

So sieht das aus, wenn die Wirtschaft eng mit der Universität zusammenarbeitet: Seit die Telekom ins Telefunkenhaus eingezogen ist, gibt es
-ein großes T (wie TU?) auf dem Dach
-einen Weihnachtsbaum vor der Tür
-Anzugträger in der StuWe Cafeteria (mit Skyblick!) im 20. Stock
-Preise für Anzugträger in der StuWe Cafeteria (mit Skyblick!) im 20. Stock
-Umbaumaßnahmen zur Modernisierung der Büro-Etagen (vor allem 17-19, wo die Telekom wohnt)
-ständig Stau im Fahrstuhl (weil die Bauarbeiter immer zwei von vieren blockieren, und in einer Technischen Universität das Treppensteigen nicht ermutigt wird
Aber jetzt hat das Warten ein Ende! Alles wird gut!


[Das Warten hat ein Ende. Take a T-Lift! Nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoller. T-Lift erspart Ihnen volle Aufzüge und ewig lange Liftfahrten. Mit dem T-Lift gelangen Sie direkt an Ihr Fahrtziel. Ohne Wartezeiten. Ohne Zwischenhalt. Ihre persönliche T-Lift Card macht's möglich.

So funktioniert's: 1. Halten Sie Ihre T-Lift Card vor den TouchPoint am T-Lift Eingang 2. Ihr T-Lift kommt. Steigen Sie ein. 3. Wählen Sie Ihr Zielstockwerk 4. Ohne Umwege wird Ihr gewünschtes Ziel erreicht.

10 cent: Unschlagbar. Fair und einfach: für den T-Lift zahlen Sie nach zurückgelegten Stockwerken. Der Betrag wird einfach von Ihrem elektronischen Guthaben auf der T-Lift Card abgebucht. Tarifeinheit pro Stockwerk: 10 cent. Zwei Beispiele: Sie fahren vom Erdgeschoss bis zum 20. Stock. 20 Stockwerke=2,00 €. Vom 3. bis zum 10. Stock. 7 Stockwerke=0,70 €.

Jetzt unter www.t-lift.de registrieren! Bevor Sie den T-Lift erstmalig nutzen, müssen Sie sich unter www.t-lift.de registrieren. Sie bekommen dann Ihre persönliche T-Lift Card zugesendet. Guthaben können Sie bequem per Online-Kreditkartenzahlung oder per Bankeinzug aufladen.

Lift&More. Vielfahrer werden belohnt. Für jede Fahrt im T-Lift werden Ihnen Bonuspunkte (LiftMiles) gutgeschrieben, je Stockwerk eine LiftMile. Ihre LiftMiles können Sie in der TU Skylounge im 20. Stock, sowie unter www.t-lift.de einlösen. Wie wäre es etwa mit einer köstlichen Kaffeespezialität in der Skylounge? Für nur 35 LiftMiles können Sie einen leckeren Kaffee mit Blick auf die Hauptstadt genießen!]

Dienstag, 11. Dezember 2007

Die Spielregeln. 1:0 für Luhmann.

Als ich das erste Mal in Amerika war, hat man uns Austauschstudentinnen sofort zu einem Seminar über Date Rape eingeladen. Cool, haben wir gedacht, hier am College können wir viel mehr lernen als gedacht. Die Austauschjungs wollten auch mit, durften aber nicht. Klar war bald, es gibt Regeln für alles: nach dem ersten Date muss ein Kuss erfolgen, sonst gibt es kein zweites, spätestens beim dritten Date muss etwas passieren, sonst war's keins, und ohne vorher zu fragen darf man niemandem in die Augen schauen. Oder ein Kompliment machen. Fahrstuhl fahren zu zweit sollte man tunlichst auch unterlassen. Für uns Austauschstudenten hilfreiche Tipps - da hat man was in der Hand, woran man sich halten kann, und interkulturelle Probleme treten gar nicht erst auf. Aber befremdlich war es schon.
Hier in Deutschland ist das alles ja doch auch immer noch viel schwieriger. (Noch, denn laut Spiegel online ist demnächst illegal, auch nur den Mittelteil der Bravo zu lesen...) In mühsamer Feld-, Wald- und Wiesenforschung beobachtet man hier das Werbeverhalten von Freunden und Fremden, gleicht es ab mit den im Fernsehen projizierten Idealtypen und unterfüttert die Ergebnisse mit einschlägigen Referenzen aus der Literaturgeschichte. Nur um dann festzustellen, dass Niklas Luhmann wahrscheinlich recht hatte und alles jedes immer wieder und wieder neu ausgehandelt werden muss. Warum schreibt hier, im Land der Dichter, Denker und Gesetzestexter, niemand ein Regelbuch, so wie es der Brite Neil Strauss (mehrfach!) getan hat? Das könnten dann auch Frauen lesen, den Feind verstehen heißt sich wehren können! Ein Auszug:
"Day 1 [...] Don't worry about being a total loser. [...] Women want to be fooled into thinking you're not a jerk, every bit as much as you need them to believe it.
Day 8 Now that you've had a shower, bought some clothes that hide your excessive sweating and practised talking to shop mannequins without staring at their breasts, it's time to try out your skills on a real live woman. Your goal today is to say "hello" to five different women without getting arrested.
Day 17 [...] there is no such thing as rejection. Only feedback. In your case, almost certainly negative feedback. Bear in mind that women are very shallow and are only attracted to status. So rather than telling them you're unemployed, it's much better to pretend that you are a Premiership footballer. [...]
Day 24 Now that you have lied your way to getting a woman's telephone number, you need [...] to differentiate yourself a little more by establishing some kind of empathic rapport through your compelling conversation. This is not quite as difficult for sociopaths as it might sound. All you need is to read a copy of Cosmopolitan and ask feminine questions, such as, "When are you next having your moustache waxed?"
Day 30 [...] Now get her as pissed as possible, but be prepared to reframe the situation when she tells you to "get your hands off me, you filthy perv". What this actually means is that she wants you to snog her and tell her you love her. Once you've done this, you are free to grab her arse again."
Aha!
Wieder was gelernt.
Nur gut, dass ich studiert habe und offen intellektuell sein darf, denn wenn es nach mir geht, dann doch lieber Luhmann: "Verstehende Liebe ist kognitiv so strapaziös, dass es nahe liegt, sich ans Gefühl zu halten und dessen Instabilität in Kauf zu nehmen." Ja, nee, klar. Genau.

Zum Glück sehen das ja die wirklich wichtigen Leute auch alle so...

Montag, 10. Dezember 2007

Tatort Berlin.

Gestern abend zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Tatort gesehen. Wie sich herausstellt, war das sogar ein TV-Tipp. Warum bloß? Aus irgendeinem Grund schienen alle, vom Toningenieur bis zum Kameramann der Überzeugung zu sein, sie drehten einen hochbrisanten Polit-Thriller. Über Lobbyismus in der deutschen Gesundheitsreform! Was wohl der befreundete Gesundheitsökonom dazu sagt?
Und die Kameraführung! Die Verhör-Choreographie! So etwas habe ich zuletzt in einem Derrick aus den frühen 80er Jahren gesehen, und da war es auch schon eher unfreiwillig komisch...
Als Selten-Seher kann ich zu den Herren Kommisaren selbst wenig sagen - doch fachkundige FreundInnen beklagen, der (offensichtlich neue) Regisseur habe die ansonsten wunderbare Beziehung zwischen Stark und Ritter stark vernachlässigt.
Hmm. Nächste Woche München. Da hab ich zum Glück keine Zeit. Aber ab Januar als Hörspiel, da bin ich mal gespannt!

Foto hier.

Freitag, 7. Dezember 2007

Bücher sind Lebensmittel. November.

Bei all dem Chaos um verlorene Literatur habe ich ganz vergessen, den Buchkonsum des letzten Monats zu notieren. Mal sehen, ob ich es von hier aus zusammenkriege:
Ein Stapel Reclam-Bücher war dabei, etwas wahllos zusammenbestellt, als ich mal die Sache mit dem Autorenrabatt testen wollte.

Seit ich vor zwei Jahren Finding Neverland im Kino gesehen habe, wollte ich noch einmal Peter Pan von James M. Barrie lesen. Ich erinnerte mich, dass ich das Buch als Teenager gar nicht mochte, mir Peter furchtbar auf den Geist ging, und ich mit Disney's Klassiker generell mehr anfangen konnte. Beim Wiederlesen war dann auch klar, warum: Der Autor begeht den Kardinalfehler aller Kinderbuchautoren - einen Fehler, vor dem Astrid Lindgren ausführlich gewarnt hat - er schreibt nämlich nicht für die Kinder, sondern für die Erwachsenen! Aber wer soll das sein, bei einem so demonstrativ auf Kinder zugeschnittenen Stoff? Die vorlesenden Eltern? Oder doch Leute wie ich, die versuchen ihre Kindheit aufzuarbeiten? Es scheint, als liege der Fehler in der nachträglichen Buchfassung des ursprünglichen Theaterstücks, in dem die ironische Kommentierung des Autors natürlich nicht vorkommt. (Merken: dramatisierte Fassung besorgen!)

Wunderschön gruselig, und sehr sehr zielgruppengerecht, war dafür Roald Dahl's The Witches: Wie ausführlich grausig er die Hexen beschreibt, daran haben Kinder sicher ihre Freude. Erwachsene finden es zu gruselig, wollen es den Kindern als nicht kindgerecht verbieten, und bauen in der Verfilmung ein Happy-End ein, weil sie nicht verstanden haben, dass das Buch schon ein Happy-End hat.
Apuleius und Das Märchen von Amor und Psyche wollte ich schon lange mal lesen - ist ja irgendwie schon fast Sekundärliteratur. (Bild links: Bouguereau)
Richtige Sekundärliteratur ist natürlich Nikolaus Pevsner's Wegbereiter moderner Formgebung von Morris bis Gropius. Ich habe zwar eine andere Ausgabe, aber beim Lesen entdeckt, dass ich es offenbar doch schon mal gelesen und danach selbiges völlig verdrängt habe. Sicher immer noch ein Standardtext, auch wenn der "Neue Stil" inzwischen als Klassische Moderne schon gar nicht mehr so neu ist, und seine Bewertung als quasi-Endpunkt architektonisch-gestalterischer Entwicklungsgeschichte vielleicht sogar etwas hinterfragt wird.


Terry Pratchett's Making Money kommt leider erst im Juni als Paperback, und aus lauter Frust darüber habe ich mich mal wieder den Anfängen von Pratchett's Scheibenwelt gewidmet: Rincewind in The Colour of Magic, The Light Fantastic und Eric. Ich habe zwar die meisten der inzwischen 30+ Scheibenwelt-Romane mehrfach gelesen, aber merkwürdigerweise eben gerade die ersten nicht. Es war ein seltsames Gefühl, die inzwischen so vertraute Welt noch mal sozusagen mit den Eierschalen dran wiederzusehen - so viel würde sich noch entwickeln und ändern. Pratchett hat selbst einmal gesagt, seit der die Scheibe kartographiert hat, sei alles einfacher geworden: you can stick to the facts! Hier merkt man, dass es diese Fakten anfangs eben noch nicht gab. Leider hat er auf einer Lesung (hier) verkündet, dass nach Hogfather jetzt auch CoM und LF verfilmt werden sollen. Tu's nicht, möchte man rufen, aber auf mich hört ja keiner... Immerhin sind die neuen Cover von Corgi Adult endlich so gestaltet, dass man das Buch auch in der U-Bahn lesen kann - noch besser als die von Harper. Die ursprünglichen Corgi-Editionen haben zwar irgendwie schon Kultstatus, schrecken aber meines Erachtens immer noch Leute vom Kauf ab, die sonst bestimmt Spaß an der Lektüre hätten. Thou shalt not judge a book by its cover sagt sich eben leichter als es sich umsetzen läßt...

Last but not least wurde es mal wieder Zeit, den besten Trost- und Ratgeber in persönlichen (akademischen) Krisenzeiten zu lesen, den ich für mich bisher gefunden habe: Dorothy L. Sayers Gaudy Night. Zugegebenermaßen nicht ihr bester Krimi, aber dafür ihr unschlagbar bester Roman, ungemein weltklug, und in seinen Aussagen über Frauenstudium, Ethik in den Wissenschaften, Karrierefindung und den Schwierigkeiten, persönliches Glück zu akzeptieren nach jedem Lesen für mich aktueller als zuvor. Obwohl ich glaube, dass meinereins sich heutzutage nicht mehr ganz so krass entscheiden muss zwischen entweder Universität/Karierre oder Familie... hoffe ich.

Foto via beyondrivalry.

Dieser Beitrag gehört in eine Reihe mit Bücher sind Lebensmittel. Oktober.

Nikolaus vorbei. Countdown steht bei 24.

Nach dem Verlust des Computers - den soweit keine Versicherung zahlen will, aber daran arbeite ich noch - droht nun auch bald der Verlust des Arbeitsplatzes. Im doppelten Sinne: das Stipendium läuft aus, und damit muss ich auch den zur Verfügung gestellten Schreibtisch samt PC im Institut räumen, denn die Neuen kommen. Das war vorauszusehen, und wäre nicht weiter tragisch - wenn ich denn noch einen Laptop hätte.
Nun ja. "Hätte" kommt von "hat nicht" oder so ähnlich.

Vom Nikolaus habe ich mir daher folgendes gewünscht:

1. einen neuen Laptop (wahlweise eine Versicherung, die den Verlust des alten zahlt)

2. eine feste Stelle oder Finanzierung für 2008 (vorzugsweise in Berlin, aber mich fragt ja keiner)

3. Schokolade.

Habe auch drei Paar Stiefel aufgestellt, hat aber nichts genützt. (Siehe Foto: Stiefel ist verdächtig leer: Keiner der oben genannten Wünsche hat sich erfüllt.*) Ab wann genau sollte ich eigentlich in Panik ausbrechen? reicht übermorgen?

*Es gab aber was anderes. Möglicherweise ebenso gut. Wahrscheinlich sogar besser.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Geschenke zu verschenken!

Ich hab's versprochen, und Versprechen muss man halten. Also: Ich war zufällig die zweite von insgesamt drei möglichen Personen , die von BerlinReified ein selbstgemachtes Geschenk bekommen wollte. Das heißt, innerhalb von 365 Tagen werde ich von einer mir bis dato vollkommen unbekannten Berliner Bloggerin beschenkt werden - vorausgesetzt, ich mache das gleiche Angebot an meine LeserInnen. Daher, liebe alle: wenn Ihr innert eines Jahres ein Geschenk von mir haben möchtet, persönlich oder postalisch zu übermitteln und ansonsten noch nicht genauer definiert (obwohl: irgendwie verschenke ich ja immer Bücher. Oder Essen. Oder...) -- und wenn Ihr bereit seid, das gleiche Angebot auch zu machen! -- dann meldet Euch hier via Kommentar. Die ersten drei Interessenten gewinnen!
Und dann werden wir mal sehen, was es so gibt - das Internet bietet ja allerlei Hilfsmittel etwas passendes zu finden...

Montag, 3. Dezember 2007

Adventszeit. Weihnachtszeit. Teezeit.

Am Donnerstag morgen musste ich einsehen, dass nicht alles wieder gut ist, wenn ich erstmal eine Nacht darüber geschlafen hätte. Okay, die Kopfschmerzen waren weg, aber mein Laptop und die darauf befindlichen Daten von drei Jahren Arbeit eben auch. Immer noch! Trotz zwei Gläsern Wein und zwölf Stunden Schlaf!
Also tat ich, was zu diesem Zeitpunkt in meiner Macht stand, um damit umzugehen: ich weigerte mich, der Welt ins Auge zu sehen, und drehte mich stattdessen zum wiederholten Male zur Wand, zog mir die Decke über den Kopf, und ignorierte Die-Dinge-Die-Zu-Tun-Sind. (Versicherungen etc.)
Da klingelte es an der Tür.
In Berlin bedeutet das in der Regel, dass irgendjemand dir ein paar unnütze Werbezettel in den Postkasten stopfen will, und wird daher alsbald von jedem Neuzugezogenen ignoriert.
Es klingelte wieder.
Hrmpf.
Aber man kann ja mal sehen, was die Frühstücksfront so zu bieten hat. Kurz vor elf - Frühstück im Bett klang verlockend. (Ich war ja noch in Trauer...)
Es klingelte und klopfte an die Tür. Es war die Post, mit einem Päckchen, dass sich beim Öffnen als verdächtig weihnachtlich entpuppte. Lamettafäden waren ein Hinweis. Vor allem aber kleine eingewickelte Päckchen. Und drin war ein wunderbarer Tee-Advents-Kalender - 24 unterschiedliche Teebeutel für entspannte fünf Minuten Auszeit pro Tag!
Ich habe die besten Freunde der Welt!
Hier also Samstag, 1. Dezember: Early Morning Tea. Sonntag, 2. Dezember: Grüner Tee mit Zitronengrass.
Montag, 3. Dezember: Früchtetraum.
Bin schon gespannt auf morgen. :-)


Dieser Artikel enthält eine Referenz zu: Warum Datensicherung so enorm wichtig ist.

FU-Skandal um Scharenberg: reloaded

Die "Affäre Scharenberg" scheint - nicht zuletzt dank der breiten Publicity, die der Betroffene organisiert hat - in eine neue Runde zu gehen.
Scharenberg informierte heute seine Unterstützer per Email: "Inzwischen ist die Angelegenheit zurück an die Berufungskommission überwiesen worden. Allerdings wurde zugleich fast die Hälfte der Kommissionsmitglieder ausgetauscht – nicht unbedingt ein positives Zeichen (um es vorsichtig zu formulieren). Aber immerhin hat das Präsidialamt seine ursprüngliche Begründung (mein biblisches Alter und meine unzureichende Qualifikation) komplett aufgegeben. Es bleibt noch abzuwarten, was das konkret bedeutet."

Hoffentlich heißt es vor allen Dingen, dass zukünftige Berufungsverfahren etwas transparenter ablaufen. Dann hat das ganze Brimborium doch wenigstens einen Sinn gehabt.

Foto: Uli Staiger / die lichtgestalten (www. spiegel.de, 17.10.2007)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: FU-Studenten fragten: Wo bleibt die Juniorprofessur?

Nach dem Aufschub: Das Bundeswehr-Ehrenmal in der Presse.

Godehard Janzing sammelt und kommentiert nach wie vor die Pressereaktionen zum geplanten Bundeswehr-Ehrenmal im Bendlerblock (Foto links) und zum offenen Brief der vergangenen Wochen. http://www.gjanzing.de/bundeswehr_ehrenmal.htm
Eine Auswahl:

Tagesspiegel vom 24.11.2007
http://www.tagesspiegel.de/kultur/Ehrenmal;art772,2426055
Herfried Münkler schreibt über Möglichkeiten des Gedenkens an die Toten unserer Auslandseinsätze - "für die gute Sache". Den Wunsch des Verteidigungsministers vorwegnehmend, behauptet auch er, dass eine öffentliche Debatte über das Denkmal nicht geführt worden sei. Mit der Entscheidung für den Bendler-Block wären alle Fragen der Form und der ästhetischen Gestaltung seiner Meinung nach "uninteressant" geworden.

Berliner Zeitung vom 24.11.2007 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/704481.html
Nikolaus Bernau sieht in der Berliner Zeitung vom 24.11.2007 in der Tatsache, dass die Kritik von Kunsthistorikern und Historikern keine so breite öffentliche Debatte ausgelöst habe, wie das noch vor zehn Jahren der Fall gewesen wäre, das Symptom eines Generationswechsels: "Zudem löst sich die moralische Selbstsicherheit, immer zu den Guten zu gehören, schnell auf, wenn es wieder einstige Schul- und Studienkameraden sein können, die in Kriegen sterben."

Und am 11.11.2007 kommentierteDirk Fuhrig im Beitrag "Bürokratische Farce oder glückliche Fügung?" die fehlende Baugenehmigung für das Bundeswehr-Ehrenmal in einem WDR 3-Radiokommentar. Im Gespräch erläutert Godehard Janzing die Kritik von Kunsthistorikern und Historikern, die der Ulmer Verein in einem offenen Brief an den Verteidigungsminister formuliert hatte. Die Verzögerung, so das Fazit, böte die Gelegenheit, die versäumte öffentliche Debatte jetzt nachzuholen.



Weitere Diskussionsbeiträge zum Bundeswehr-Ehrenmal sind bei zeitgeschichte-online verfügbar - darunter auch Beiträge des gemeinsamen Workshops mit dem Ulmer Verein:
http://www.zeitgeschichte-online.de/md=Bundeswehr-Ehrenmal-Inhalt

Christian Fuhrmeister
Leben und Tod: Karabinerschlösser 1939, Erkennungsmarken 2007?
http://www.zeitgeschichte-online.de/portals/_rainbow/documents/pdf/fuhrmeister_bwe.pdf

Loretana de Libero
Aus den Trümmern der Alten. Zur Diskussion um ein "Ehrenmal der Bundeswehr"
http://www.zeitgeschichte-online.de/portals/_rainbow/documents/pdf/deLibero_bwe.pdf

Hans-Ernst Mittig
Zum Bundeswehr-Ehrenmal: Zeitbezug, Ortswahl, Material http://www.zeitgeschichte-online.de/portals/_rainbow/documents/pdf/mittig_bwe.pdf

Maike Mügge
Standort, Kontext, Baukörper, Material und Symbol. Das geplante Bundeswehr-Ehrenmal in formal-analytischer Perspektive http://www.zeitgeschichte-online.de/portals/_rainbow/documents/pdf/muegge_bwe.pdf


Dies alles und noch viel mehr:

foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung; Andreas Muhs

Dieser Beitrag ist ein update zu: Das Bundeswehr-Ehrenmal. Vertagt.