Dienstag, 22. Dezember 2009

Abgemeldet. Weihnachtsblogpause.

Heute mit wunden Fingern das letzte Weihnachtsgeschenk fertiggestellt, fotografiert (für den "Werkkatalog") und eingepackt. (Klar, dass das hier nicht veröffentlicht werden kann.)
Der Maurer war da, betrachtete den Schimmel, kletterte einmal halb aus dem Fenster, schüttelte betrübt den Kopf, und bemängelte die Kälte im Schlafzimmer (zwei Außenwände). Die Kälte im Schlafzimmer hatte ich auch schon mal bemängelt, aber was soll ich tun? Die Heizung dort heizt eben nicht so wie im Rest der Wohnung (weniger Heißwasserschlingen im Estrich?), die sich nach kurzem Zwischen-Hoch jetzt zwischen 19 und 20°C einzupendeln scheint. Abwarten!
Der Maurer verließ die Wohnung und fand den Besitzer des Nebenan-Appartments im Nachbarhaus, das an unserere Außenwand grenzend mit einer großen Dachterrasse gesegnet ist. Von dort scheint der Übeltäter ausfindig gemacht worden zu sein: rissige Wand und Efeu.
(Vom Efeu können wir viel lernen:
er ist sehr grün und läuft spitz aus.
Er rankt rasch, und er ist vom Haus,
an dem er wächst, schwer zu entfernen.

Was uns der Efeu lehrt? Ich will es so umschreiben:
Das Grünsein lehrt er uns. Das rasche Ranken.
Den spitzen Auslauf und, um den Gedanken
noch abzurunden: auch das Haftenbleiben.

Robert Gernhardt; Lehrmeisterin Natur)

Haftenbleiben kann der Efeu, indem er in die Mauer kriecht. Mit ihm kriechen Frost und Feuchtigkeit und was-weiß-ich-was-schädlich-für-die-Wand-ist. Hinzu kommt der Temperaturunterschied zwischen draußen und drinnen, sowie drinnen (Schlafzimmer) und drinnen (restliche Wohnung), der offenbar dazu führt, dass sich an der vorgeschädigten Wand besonders viel Kondenswasser niederschlägt.

Bei diesem Wetter (kalt, Schnee) und dieser Jahreszeit - d. h. zwischen zwei Jahren - läßt sich unser Problem nicht so gut beheben. Immerhin dürfen wir im Januar in die gerade frei gewordene Nachbarwohnung ausweichen. Ab Februar sollte der Schimmel dann besser verschwunden sein.

Sicherheitshalber begebe ich mich ab morgen in die Weihnachtsferien. Bloggen ist unwahrscheinlich. Falls ich mich also dieses Jahr nicht mehr melde - gesegnete Feiertage und guten Rutsch - wir sehen uns 2010!


Link:

http://www.sagen.at/doku/zauberpflanzen/h.html

http://souvenirs.jotefa.de/robert_gernhardt

Sonntag, 20. Dezember 2009

Let it snow, let it snow. No warm place to go.

Also bis Weihnachten soll es ja wieder milder werden, der Schnee wäre damit wohl auch erledigt. Also nix mit "White Christmas". Aber welcher Stadmensch träumt schon ernsthaft von Schnee? Eis und Matsch, oder - noch schlimmer - vereister Matsch auf den Straßen und Gehwegen. Auf die nassen Füße könnte ich auch verzichten. Aber vielleicht sollte ich mir auch einfach nur einmal ordentliche Winterstiefelchen besorgen - genau! Wie konnte ich mir diese wunderbare Ausrede, neue Schuhe zu kaufen, solange entgehen lassen?

Dennoch: das frightfulle weather outside kann man natürlich stets durch delightfulles fire inside ausbalancieren. Leider haben wir keinen Kamin. Wir haben eine Fußbodenheizung. Wir haben eine Fußbodenheizung, die nicht richtig funktioniert. Momentan sind es knapp 14°C im Wohnzimmer.

Im Schlafzimmer hält man sich am besten voll bekleidet, ausgestattet mit mehreren frisch gefüllten Wärmflaschen und eingemummelt in alle vorhandenen Daunendecken auf. Oder gar nicht - die mangelhafte Heizung hilft nämlich nicht dabei, den Schimmel wieder aus der Wand zu bekommen. Wir haben ihn am Mittwoch entdeckt. Die Wand am Kopfende unseres Bettes ist bis zur Höhe der Gürtellinie damit durchwachsen.

Links
http://www.youtube.com/watch?v=m51ay8nXIeU

Irgendwie scheint mir das öfters zu passieren. Letztes Jahr flog mir fast der Boiler um die Ohren - wisst Ihr noch? lieber kalt als abgebrannt


Edit:
Irgendwann sprang die Heizung an. Heute sind es mollige 23,2°C. Fast schon ein bisschen zu warm. Wie es is', isses falsch... Aber es wäre schön, wenn wir bald herausfinden könnten, wie das Ding zu regulieren ist, oder ob es eigenen Gesetzen folgt.
Edit 2: Inzwischen (Dienstag) sinkt die Temperatur wieder. Momentan stehen wir bei 19,2°C. Mir ist klar, dass man Fußbodenheizungen nicht so regulieren kann wie eine "normale" Zentralheizung. Aber dass sie sich selbst so schwankend reguliert ist schon irgendwie merkwürdig.

Samstag, 19. Dezember 2009

Hamburger Museen streichen 70 Stellen.

Bis 2019 fallen allein an der Hamburger Kunsthalle 17 Stellen weg. Niemand soll gekündigt werden, vielmehr scheiden die vorhandenen Mitarbeiter altersbedingt aus, und die Stellen werden dann nicht neu besetzt.
Warum das Ganze? Sparzwang, natürlich. Aber das meine ich auch nicht.
Die Frage ist aber: was machen diese 17 Leute in der Kunsthalle heute, das so unwichtig ist, dass es in Zukunft nicht mehr erledigt werden muss?

Oder wird es erledigt, nur anders, billiger? (Irgendwie muss man diese ganzen auf Praktika angewiesenen BacholorEtten ja unterbringen... ) Oder werden stattdessen die Aufgabengebiete der verbleibenden Mitarbeiter umverteilt?
Wie glaubt denn die Stadt Hamburg, dass Museen attraktive und originelle Ausstellungen machen können, wenn das Personal dafür fehlt? Wie sollen denn die Besucherzahlen wachsen und eine Klientel angeworben und bedient werden, die nicht dem klassischen Bildungsbürgertum entstammt? Auch das wäre Bildungspolitik...

"Ich brauche keine Führung, ich hör den AudioGuide/lese den Katalog..." hat mir mal jemand gesagt, als ich mein berufliches Selbstbild (Kunst-Vermittlerin, Kunst-Dolmetscherin) beschrieben habe. Genau. Die Kataloge wachsen auf Bäumen, die muss man nur noch pflücken. Und die Audio-Guides produzieren sich auch von selbst.
Was leider stimmt: beides kann man auf den Markt bringen ohne (bei einem Museum) fest angestellt zu sein. Oder sollte ich sagen: Zum Glück?

Ich glaube, über kunsthysterische Berufsaussichten hab ich noch nie geschrieben. Zuletzt gings um Museen hier:Slow Art. Ein neuer Trend im Museum.

Quelle:
http://hw71.wordpress.com/2009/12/19/deutschland-auch-hamburger-museen-mussen-stellen-streichen/
Bildquelle:
http://eaobjets.files.wordpress.com/2009/02/kinder-vor-das-eismeer-von-caspar-david-friedrich.jpg (Rechte bei (c) Hamburger Kunsthalle)
Links:
http://www.hamburger-kunsthalle.de/

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Studierendenproteste in Folge: Was geht bei "Bologna" schief?

Hier ein schöner, wissenschaftlich-systematischer Artikel, der der Diskursanalyse und damit einem Vorankommen der nennen-wirs "Gespräche" sicher dienlich ist:
http://www.academics.de/blog/index.php/aktuelle-themen/zehn-jahre-bologna/

Bitte dort weiterlesen, weil es dort besser steht als ich es sagen könnte und ich eben schon zum gleichen Thema gepostet habe: Studierendenproteste in Folge: "Räumen beendet garnix!"

Studierendenproteste in Folge: "Räumen beendet garnix!"

Davon abgesehen, dass man "gar nicht" (analog wohl "gar nix") gar nicht zusammen schreibt, ist diese Ankündigung auf dem Transparent vor dem nunmehr nach vollen vier Wochen Besetzung "geräumten" Hörsaal 1 eine tröstliche Angelegenheit. Klingt auch so hübsch kämpferisch, und täuscht völlig darüber hinweg, dass der Hörsaal von den Studierenden selbst geräumt wurde - ein kontrollierter Rückzug. Wenn es nach der Hochschulleitung gegangen wäre, hätten die Studierenden wahrscheinlich dort auch einen Weihnachtsbaum aufstellen und auf das Christkind warten können. Fakt ist, dass schon seit zwei Wochen andere Studierende angefangen hatten sich zu beschweren - die wollten nämlich schon länger ihren Hörsaal wiederhaben. (hier, besonders in den Kommentaren...)

Auch "Freiraum erkämpfen!" klingt wunderbar martialisch. (hab leider keine Kamera hier, sorry: versuche ein Foto nachzureichen!) Viel besser als "Vorhandenen Freiraum endlich nutzen!" - denn seien wir ehrlich: der AStA klagt auch in Lüneburg über Nachwuchssorgen, denn die Bachelors und Bacheloretten wollen sich alle nicht fürs zeitaufwendige StuPa aufstellen lassen. Das heißt wohl, die offiziellen, vorhandenen Gremien für die studentische Mitbestimmung werden nicht so flächendeckend genutzt, wie es möglich wäre. Und damit werden auch nicht die vorhandenen Räume genutzt, denn natürlich hat der AStA in Lüneburg mehrere Räume zur Verfügung, in denen man sich regelmäßig treffen kann. Und mittwochs nachmittags dürfen laut Leuphana Bachelor Rahmenstundenplan keine (Pflicht-) Veranstaltungen stattfinden, explizit um Freiraum für studentisches Engagement und Gremienarbeit zu ermöglichen.

(Wieso werden die vorhandenen Freiräume nicht genutzt? ist also m. E. die interessantere Frage - vielleicht weil sie von den Nachwuchs-68ern und anderen Kapitalismuskritikern so vereinnahmt werden, dass sich "nur" für Hochschulpolitik interessierende Studierende abgeschreckt fühlen? Offenbar hat die organisierte Studierendenvertretung Akzeptanzprobleme. Wieso wurde denn so großen Wert darauf gelegt, dass die Hörsaal-Besetzung nicht vom AStA organisiert wurde, sondern von "richtigen" Studierenden? Der AStA an sich ist zwar wichtig und leistet gute Arbeit, aber er ist nicht wirklich demokratisch legitimiert ( x% der Stimmen von 29% der Wahlberechtigten? Hallo?? findet ihr das wirklich repräsentativ?) Warum wollen die Besetzer nicht einmal einen Freiraum in der Nähe des (sehr zentral platzierten) AStA-Büros? Und warum wollen sie den einzigen Raum, über den das Präsidium nicht verfügen kann, weil er der Campus Management AG gehört?
Aber das nur am Rande...)

Nun zu den Erfolgen der Besetzung hier auf lokaler Ebene:
1. Man hat sich ein Gespräch mit dem Präsidenten erstreikt! Hurra - obwohl er das natürlich schon am Tag 1 der Besetzung angeboten hatte. Aber da wussten die Studierenden ja noch gar nicht, was sie eigentlich wollen und mußten das erstmal beraten. Is' ja auch richtig so.

2. Man kämpft für die Abschaffung der Anwesenheitspflicht. (hier und nochmal hier) Wirklich? Wenn das Eure größte Sorge ist, dann jammert Ihr in Lüneburg wirklich auf verdammt hohem Niveau... Denn, seien wir mal ehrlich: laut RPO im Leuphana Bachelor gibt es überhaupt keine Anwesenheitspflicht. Sie ist zumindest keine Studienleistung. Und wenn eine Empfehlung ausgesprochen wird, dass die Studierenden doch bitte an 75% des Seminars auch tatsächlich teilnehmen wollen - wer will einem Lehrenden das verdenken?
Immerhin geht es hier um Bildung. Wissen erwerben - also ein Buch lesen - kann ich auch alleine zu Hause im stillen Kämmerlein. Aber Bildung - sei es Persönlichkeitsbildung oder auch nur Meinungsbildung - Bildung erwerbe ich allein in der Auseinandersetzung mit anderen, und zwar in der Diskussion über das zuvor im o.g. Buch gelesene abstrakte Wissen.
Daraus folgt

1. dass ich ins Seminar gehe und
2. dass ich vorbereitet ins Seminar gehe. Und
3. sollte ich dann dort tunlichst den Mund öffnen, und mich aktiv beteiligen.

Dafür zahlen wir Geld, dies ist die Infrastruktur, die uns nur eine Universität bieten kann, hier findet die "exzellente" Lehre statt, um und für die wir kämpfen - und dann habt Ihr das größte Problem damit, dass von Euch erwartet wird, tatsächlich teilzunehmen? Findet Ihr das nicht auch ein bisschen paradox?

Persönlich habe ich genug Lehrerfahrung um beurteilen zu können, wie frustrierend es sein kann, wenn man einen sorgfältig durchdachten Seminarplan erstellt hat, nur damit dieser durch das offensichtliche Desinteresse (schlechte Vorbereitung, unentschuldigtes Fernbleiben) von Studierenden torpediert wird. Auch ist es das Recht der Lehrenden zu wissen, wer wann da war und bestimmte Informationen tatsächlich erhalten/Referate gehört/ an Diskussionen teilgenommen hat. Anwesenheitslisten können das gut dokumentieren.

Und auch wenn einige Lehrende der Versuchung erliegen, eine in der RPO nicht verankerte Anwesenheitspflicht mittels solcher Listen zu suggerieren - ja seid Ihr nun erwachsene, selbstverantwortliche Menschen mit Informationskompetenz oder nicht? Laßt einzelne Lehrende doch leere Drohungen aussprechen - sie können und dürfen Euch nicht wegen mangelnder Teilnahme von Prüfungsleistungen ausschließen! Persönlich wage ich zu äußern, dass die meisten Studies von einer regelmäßigen Teilnahme auch in der Prüfung profitieren würden - und zwar schlichtweg, weil sie dann besser auf die Prüfung vorbereitet wären. So simpel ist das nämlich manchmal.

Allerdings ist mir allerdings schon aufgefallen, dass in der direkten persönlichen Auseinandersetzung mit Prüfungsberechtigten unsere ach-so protestbereiten Studierenden häufig nicht einmal zu einer erwachsenen Gesprächsführung (höflicher Ton und Wortwahl) bereit sind. Sie schreiben geradezu unverschämte Briefe an Prüfungsamt, Studiengangskoordinatoren, oder das in diesem Kontext weitestgehend anonyme Präsidium und fordern dies oder jenes.
Die Forderungen sind oft berechtigt - es geht mir um grundlegende Anzeichen von Höflichkeit und Respekt - aber warum sprecht Ihr nicht direkt mit dem für den Mangel verantwortlichen (Dozenten)?
Warum traut Ihr Euch nicht, öffentlich und auch im Angesicht von möglichen Sanktionen (die wohl in 99% der Fälle unbegründet bloß befürchtet werden) einmal zu Eurer Meinung zu stehen? Dazu gehört weit weniger Zivilcourage als die "Weiße Rose" damals aufbringen musste, und doch möchten bspw. die drei Sprecherinnen des besetzten Hörsaal 1 ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen. (hier) Ja Himmelsakra, warum denn nun eigentlich nicht? Schämt Ihr Euch? Angst vor Exmatrikulation? Glaubt Ihr wirklich, eine geduldete Hörsaalbesetzung mit der allseitigen Ermutigung zu konstruktiven Gesprächen führt zu Exmatrikulation? Oder man könnte die "Rädelsführer" aus einem festen Kern von 40 Besetzern nicht durch einfaches Vorbeigehen identifizieren? Ist "Kaja" etwa ein so häufiger Vorname!?
Werdet erwachsen!
Wie aufgeschlossen gerade auch Präsident Spoun Euren Forderungen gegenüber ist, habt Ihr doch selbst dokumentiert:



Statt das Angebot einer konstruktiven, auf win-win angelegten Zusammenarbeit anzunehmen, wohlt Ihr Euch nicht "niederkuscheln" lassen. Schön, wenn der Feind identifiziert ist. Allein, die Begründung des Feindbildes entgegen jeglicher Erfahrungswerte schmeckt nach ererbtem Vorurteil.
Wohlgemerkt: ich bin den Studierendenprotesten wohlgesonnen. Aber Ihr macht es mir verdammt schwer, mich nicht über sie lustig zu machen, denn zu sehr scheint alles einer vorgegebenen Inszenierung zu folgen, die nicht authentisch wirkt. Wahrscheinlich war das bei uns damals genauso, aber Ihr bleibt echt hinter Euren Möglichkeiten zurück. Weil Ihr immer noch APO spielt, aber an deren Ideen nicht mehr glaubt. Weil Ihr Euch nicht mal traut, Euren kleinen (aber wichtigen) Forderungen Euren Namen und Euer Gesicht zu geben. Und weil Ihr nicht bereit seid, verantwortliche Konsequenzen aus Eurem Unmut zu ziehen (z. B. durch konstruktives und vor allem dauerhaftes und daher anstrengendes Engagement in den immer noch vorhandenen hochschulpolitschen Gremien).
Und dann rasselt Ihr wieder mit den Säbeln und probt Eure unnütze und überflüssige Krawallrhetorik, nur weil das kulturelle Gedächtnis sich immer noch an Dutschke und Co orientiert. Das ist doch traurig. Ihr wollt nicht sein wie "die Leute vom AStA"? Benehmt Euch nicht so.
Irgendwie tut Ihr mir alle ein bißchen leid.

Bildquellen:
http://www.flickr.com/photos/hoersaal1lg/4155879602/
und http://hoersaal1lg.zzl.org/?p=583

Links:
http://hoersaal1lg.zzl.org/?p=461
http://www.asta-lueneburg.de/fileadmin/images/wahlen/Hochschulwahl_Dezember_2008/2008-12-06_Festellung_Wahlergebnis.pdf
http://hoersaal1lg.zzl.org/?p=597
http://hoersaal1lg.zzl.org/?p=721
http://hoersaal1lg.zzl.org/?p=706
http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/VERWALTUNG/praesidium/intern/intern2007/Gazette_09_07.pdf
http://www.landeszeitung.de/lokales/hochschule/news/artikel/studenten-fordern-mehr-demokratie/
http://www.youtube.com/watch?v=7-l8dJzTA-k&feature=player_embedded

und ja: zuletzt ähnliches zum gleichen Thema hier: Studierendenproteste in Serie. Heute: Studiengebühren (3. und letzter Teil)

Sonntag, 6. Dezember 2009

Nikolaus. Zweiter Advent. Sonntag. Jahrestag.

Hatte heute morgen die Stiefel gestrichen voll.
Gut gefüllte Stiefel mit niederländischen Süßigkeiten und so Zeug.

Und auch wenn ich sie selber befüllen musste, war die große Überraschung doch ein riesiges Paket mit "Füllmaterial" gewesen, das uns schon vor einigen Tagen aus dem europäischen Ausland erreicht hatte und mehrere Tage lang nicht geöffnet werden durfte (!!!)
Sowas geht ja gar nicht.
:-)
Ging dann aber doch, und wie gesagt: der Inhalt landete teils im Stiefel, teils daneben, und verstärkt nun (die Bäume im Hintergrund!) die bisher installierte Weihnachtsdeko-Ecke, die vorher vielleicht auch etwas zu minimalistisch war. Trotzdem: für ein bisschen passende Stimmung sorgt es allemal.
Zumindest im Krippe-Land sieht's winterlich-frostig aus.

Der Adventskalender macht mir ehrlich gesagt noch immer etwas Angst. Hoffentlich hält der Haken. Die Kerzen werden wir aber sicherheitshalber wohl erst wieder NACH dem 24. anzünden.
Ja, der hängt schief. Das tariert sich aber täglich neu aus...

Aber das Teelicht im Stövchen ist sicher, und so mache ich es mir an diesem heutigen mehrfach-Feiertag jetzt bei Tee und den gestern gebackenen Lebkuchen gemütlich.

Sehr geringer Anteil der gestrigen Lebkuchen-Produktion

Da der Meinige seine Mannschaft zum Glück ohnehin nur in der Kneipe verfolgen kann, habe ich Zeit für einen ausgiebigen Streifzug durch Blogland - schließlich ist Sonntag, Tag der Ruhe und Erholung! (Und ja, diese Beziehung ist gefestigt!)
Und morgen geht's wieder einmal an die Diss - denn die (gefühlte) zwei-Stunden-Netto-produktive-Arbeit-pro-Tag von letzter Woche sollte sich morgen und übermorgen noch steigern lassen.
Hoffe ich.
Und wenn das erledigt ist, findet sich vielleicht auch wieder Zeit für die Studierendenproteste. Die protestieren doch noch?

Ha! Ein Artikel ohne Links! das gab's ja noch nie!
Aber mit Bezug auf Adventskalender. Erste Tür.
und natürlich Studierendenproteste in Serie. Heute: Studiengebühren (3. und letzter Teil)

Dienstag, 1. Dezember 2009

Adventskalender. Erste Tür.




via hier.

Da marrisch mal gleich nochne Fulasche auff...

http://skizzenblog.clausast.de/?p=1888

Letztes Jahr war offenbar meine einzige, versteckte Referenz zum Advent hier: Umzug vollzogen

Studierendenproteste in Serie. Heute: Studiengebühren (3. und letzter Teil)



Die Studierendenproteste sind offenbar NOCH globaler, als man bisher mitbekommen hat. Das ist insofern erstaunlich, als es 2009 anders als 1969, viel unpolitischer zugeht bei den Protesten. Waren es damals über die konkrete Situation an den Universitäten hinausgehende politische Anliegen (Vietnam Krieg, Antikapitalismus, Schah-Besuch und APO), die eine Medienöffentlichkeit sicherten, ist der Protest heute offenbar überall mehr auf das Wesentliche beschränkt: Studiengebühren, Studieninhalte, universitäre Infrastruktur. In Lüneburg wurde der Hörsaal ganz explizit NICHT vom AStA besetzt, sondern von "richtigen" Studierenden (also wohl solchen, die sich sonst nicht organisiert hochschulpolitisch engagieren). In München gibt es eine Facebook-Gruppe gegen die "Hippies im Audimax".

Dass der sozial beschränkte Zugang zu höherer Bildung natürlich doch ein hochpolitisches Thema ist, sieht man auch und vor allem an den Protesten in Kalifornien: friedlich demonstrierende Studierende wurden dort mit Tasern (Elektroschocker) konfrontiert, Polizei erschien in voller Straßenkampf-Rüstung. Dort steigen die Studiengebühren übrigens um 32% auf über 10.000 $/Jahr. Und die UC ist noch nicht mal eine der berühmten privaten Hochschulen, sondern staatlich. Soweit zur Finanzkrise, und "richtigen" Studiengebühren.

Ich bleibe dabei: Jede Gebühr, die einen begaben jungen Menschen vom Studieren abhält, ist zu hoch. Aber alle, die sich das Studium leisten können, sollten sich mal fragen, was Ihnen die Chance auf Bildung wert ist. UND aufhören, ständig über Anwesenheitspflicht und Lesekontingent und andere Aufgaben zu nölen: Nix ist Pflicht. Das Studium ist nicht Pflicht. Aber wenn ein Dozent empfiehlt, ein Buch zu lesen, dann ist das wahrscheinlich nicht Schikane, sondern der beste Weg, etwas zu lernen... Es würde vielen protestierenden Studierenden gut anstehen, ihre Chance trotz widriger Umstände zu nutzen, indem sie ihre Schülermentalität (ich muss das lernen) ganz rasch gegen eine Studentenmentalität (ich will das lernen) eintauschen. Das ist nervig und schwierig, wenn man grad 19 ist und bisher geglaubt hat, erwachsen sein hieße vor allem, selbst zu bestimmen wann man schlafen geht (und mit wem). Die Leute, die man in der Schule "Streber" geschimpft hat, haben es da leichter.




Links:
http://www.youtube.com/watch?v=0OQtp1UJpOo
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,663831,00.html
http://www.feministing.com/archives/019050.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Feministing+(Feministing)