Samstag, 19. Dezember 2009

Hamburger Museen streichen 70 Stellen.

Bis 2019 fallen allein an der Hamburger Kunsthalle 17 Stellen weg. Niemand soll gekündigt werden, vielmehr scheiden die vorhandenen Mitarbeiter altersbedingt aus, und die Stellen werden dann nicht neu besetzt.
Warum das Ganze? Sparzwang, natürlich. Aber das meine ich auch nicht.
Die Frage ist aber: was machen diese 17 Leute in der Kunsthalle heute, das so unwichtig ist, dass es in Zukunft nicht mehr erledigt werden muss?

Oder wird es erledigt, nur anders, billiger? (Irgendwie muss man diese ganzen auf Praktika angewiesenen BacholorEtten ja unterbringen... ) Oder werden stattdessen die Aufgabengebiete der verbleibenden Mitarbeiter umverteilt?
Wie glaubt denn die Stadt Hamburg, dass Museen attraktive und originelle Ausstellungen machen können, wenn das Personal dafür fehlt? Wie sollen denn die Besucherzahlen wachsen und eine Klientel angeworben und bedient werden, die nicht dem klassischen Bildungsbürgertum entstammt? Auch das wäre Bildungspolitik...

"Ich brauche keine Führung, ich hör den AudioGuide/lese den Katalog..." hat mir mal jemand gesagt, als ich mein berufliches Selbstbild (Kunst-Vermittlerin, Kunst-Dolmetscherin) beschrieben habe. Genau. Die Kataloge wachsen auf Bäumen, die muss man nur noch pflücken. Und die Audio-Guides produzieren sich auch von selbst.
Was leider stimmt: beides kann man auf den Markt bringen ohne (bei einem Museum) fest angestellt zu sein. Oder sollte ich sagen: Zum Glück?

Ich glaube, über kunsthysterische Berufsaussichten hab ich noch nie geschrieben. Zuletzt gings um Museen hier:Slow Art. Ein neuer Trend im Museum.

Quelle:
http://hw71.wordpress.com/2009/12/19/deutschland-auch-hamburger-museen-mussen-stellen-streichen/
Bildquelle:
http://eaobjets.files.wordpress.com/2009/02/kinder-vor-das-eismeer-von-caspar-david-friedrich.jpg (Rechte bei (c) Hamburger Kunsthalle)
Links:
http://www.hamburger-kunsthalle.de/

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