Im letzten Monat habe ich vergleichsweise wenig gelesen, scheint mir.
Hmm.
Angefangen hat der Juni mit Alice behind the Looking Glass, von Lewis Caroll. Ich weiss nicht. Ich habe es jetzt zum zweiten Mal gelesen, und obwohl ich das Nachwort ebenfalls studiert habe, kann ich mir den enormen Erfolg des Buches nur aus der Zeit heraus erklären: Im Viktorianischen England stach Alice sicherlich heraus (bis heute, was Wortwitz und das Spiel mit der Logik angeht). Also wurde es zurecht ein Klassiker, popularisiert durch Disney, und jetzt liest man halt den Klassiker. Ansonsten würde ich meinen Kindern, so ich welche hätte, sicherlich zuerst einmal andere Bücher empfehlen.
Passend zum Urlaub habe ich drei Schmöker gelesen, die ich schon vor zwei Jahren einmal von Freunden geerbt habe: Die Otori-Trilogie von Lian Hearn. Across the Nightingale Floor, Grass for his Pillow, und Brillance of the Moon sind eine Art Rittersage im mittelalterlichen Japan (was bei uns dem 17. Jahrhundert entspricht). Ein bisschen Exotik (aber m. E. ganz gut recherchiert), ein bißchen Mystik, ein bißchen Liebe. Nicht allzu spannend, aber ordentlich erzählt. Ein Jugendbuch ohne weiteren Tiefgang, genau richtig für eine Reise, wenn man nicht nachdenken möchte. Gerade sehe ich, dass es offenbar noch einen vierten Teil gibt (The Harsh Cry of the Heron), aber ich glaube, den muss ich nicht lesen.
Für meine kleine Nichte habe ich Frederick von Leo Lionni gekauft. Ein wunderbares Buch über eine Maus, die sich antikapitalistisch mit dem Sammeln von kulturellen Werten wie Licht, Farben und Wörtern statt Körnern (Geld) beschäftigt. Aber vielleicht ist das auch meine persönliche (Über-)Interpretation?
Und weil der Film bald herauskommt, habe ich schnell noch einmal HP5 von J.K. Rowling wiedergelesen.
Außerdem hatte ich ja vor, mehr non-fiction zu lesen (abgesehen von der Literatur, die ich für die Diss lesen muss). Und es ist mir gelungen!
Zu recht ein vielgelobter Bestseller ist J.R. Moehringer's A Tender Bar. Vielleicht ein bisschen geschummelt, weil es Memoiren von jemand sind, den keiner kennt, und sich das ganze liest wie ein Roman - aber in einer fesselnden, mitreißenden Prosa geschrieben. Und erstaunlich, wieviel Abstand der Autor zu seiner Vergangenheit aufbringen kann, dabei ehrlich gegenüber sich selbst und seinen Schwächen. Fünf Sterne! Und weil er es in seinem Buch erwähnt, habe ich gleich auch noch einmal von F. Scott Fitzgerald Der Große Gatsby gelesen. Immer noch ein prima Buch. Würde auch gerne mal den Film sehen, Herr Redford macht sich gut auf dem Umschlagfoto... Aber es ging um non-fiction. Klein und fein, und noch immer erstaunlich aktuell: Max Weber, Wissenschaft als Beruf. Schön auch, wie er wortreich dafür eintritt, den Mut zu haben, sich auf ein Spezialgebiet zu konzentrieren - so ganz gegen die moderne Interdisziplinaritätsrhetorik! Ich lese es gerade zum zweiten Mal...
Dieser Artikel ist ein Update zu: Bücher sind Lebensmittel. Mai 2007
Frühstück bei Stefanie: Vorlesetag
vor 46 Minuten
2 Kommentare:
Wie kann man HP5 nur schnell durchlesen? :-)
Der Gatsby Film wird dir bestimmt gefallen...Mia Farrow trägt auch solche schönen Kleider in diesem Film. Außerdem: Redford war damals sehr schön.
Naja. Hatte das Buch ja schon 1-2 Mal gelesen... und dann muss ich gestehen, ich neige dazu Bücher dieser Art zu lesen gleichsam ohne zu Kauen. Wahrscheinlich habe ich deshalb dann auch so häufig einen Bücherkater.
Und Redford. *seufz* .jaja. Ich freu mich schon!
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