Samstag, 26. Mai 2007

Bücher sind Lebensmittel. Mai 2007


Eine wahre Aussage. Ein schöner Slogan. Leider schon in Gebrauch, nämlich von der Kollwitz-Buchhandlung im Prenzlauer Berg.(http://www.kollwitz-buch.de/) Und nachdem meine Quelle hiermit offengelegt ist, und da der google-test jede Menge weitere Ergebnisse bringt, wird es ab Juni an dieser Stelle unter diesem Titel eine regelmäßige Liste geben, wovon ich mich im Vormonat ernährt habe...
In der Kollwitz-Buchhandlung habe ich übrigens meines Wissens noch nie eingekauft. Aber jemand hat mir die Tüte mit dem Spruch ans Regal geklebt. Ich selbst kaufe viel online, gebraucht und neu, weshalb meine links hier alle zu dem einschlägigen Internet-Großhändler gehen. Oft nutze ich aber auch nur die Informationen und gehe dann in den kleinen Stöberladen um die Ecke, das macht irgendwie mehr Spaß. Und ich freue mich auch stets über die sachkundige Beratung von Lehmann's Fachbuchhandlung an der Hardenberger/Ecke Knesebeckstraße. Dort bekam ich zu meiner großen Freude letzte Woche folgende Bücher empfohlen:
A. M. Homes: This book will change your life. Verheißungsvoller Titel. Richard entdeckt, was das Leben gut macht: Donuts, ja. Meditation, auch. Aber vor allem Freunde und Familie. Klingt kitschig? Ist es nicht. Schöner Roman.
Leonie Swann: Glennkill. Der Schäfer ist tot. Die Schafe finden den "Wolf". Spannend, humorvoll. dennoch keine disneyfizierte Vermenschlichung der Protagonisten. Mehr davon! (gibt's auch auf Englisch: Three bags full)
Außerdem habe ich einen Sack voll Bücher zum Lesen von Freunden bekommen - wie das so ist wenn man nach einem guten Essen vor dem Bücherregal steht und Appetit bekommt...
Walter Moers: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär. Ein Klassiker, mir bisher entgangen. Prima Ferienschmöker.
Andrea DeCarlo: Vögel in Käfigen und Volièren. Hmm. Ein junger Mann findet den Weg aus der Langeweile. Ein bisschen gewollt vielleicht. Möglicherweise lag's an der Übersetzung.
Harper Lee: To kill a mockingbird. Zum ersten mal gelesen mit elf oder zwölf ist dieses wunderbare Buch der Anlaß gewesen, den verhaßten Englisch-Unterricht abzuwählen: Die Lehrerin hätte es mir verdorben. Daher hatte ich es zwar mehrfach mit Begeisterung, aber seit sicher 15 Jahren gar nicht mehr und noch nie auf Englisch gelesen. Nachgeholt. Wiederentdeckt. Vergessen, wie humorvoll das Buch ist. Schön... Anlaß war übrigens der Auftritt Harper Lees in der Capote-Verfilmung letztes Jahr. Die war auch der Grund dafür, dieses Buch zu lesen:
Truman Capote: In cold blood. Hmmja. Schöne Sprache. Gutes Buch. Sicherlich zu Recht ein Klassiker. Aber der Verdacht bleibt, dass unser ach-so-urbaner Erzähler die Einwohner von Kansas in ihren kleinen Sorgen und Nöten nicht recht ernst nimmt.
Elke Heidenreich: Der Welt den Rücken. Schöne Kurzgeschichten gut erzählt.
Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon. War mir von unzähligen Leuten empfohlen worden - und durchaus zurecht. Ein poetisches, philosophisches Buch mit fesselnden Charakteren. Manchmal vielleicht an der Grenze zum belehrenden, aber nie unangenehm. Gut.
Roald Dahl: My uncle Oswald. Dahl kannte ich bisher als Kinderbuchautor (Charlie and the Chocolate factory, James and the Giant Peach) - dieses Buch ist aber eindeutig für eine ältere Zielgruppe. Ein prima Buch, sehr witzig, voller kleiner Seitenhiebe und Selbstironie.
Schon vor einem Jahr zum Geburtstag bekommen, jetzt endlich gelesen:
Colum McCann: Der Tänzer. Fantastisch. Bin begeistert. Will mehr wissen über Nurejew.
Gerade habe ich Lewis Caroll: Alice in Wonderland/Through the Looking Glass angefangen. Mal sehen, ob ich meine von Disney geprägte Erwartung überwinden kann - enttäuscht werde ich sicherlich nicht!
Die Liste ist sicherlich nicht vollständig. Zum Beispiel fehlen all die Fachbücher, die ich lesen mußte. Dafür gibt's dann irgendwann einen Extra-Eintrag. Und dann wundert sich sicherlich niemand mehr, warum ich eigentlich nie Zeit habe... oder warum ich nicht dazu komme, mal die notwendige Fachliteratur zu lesen ... :-)

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