In der Regel finde ich das aller-allerschlimmste, einem Künstler zuzuhören, der seine eigene Kunst erklären will oder soll.
Nicht so sehr, weil ich finde, das sei mein Job als Kunsthysterikerin.
Vielmehr weil ich finde, dass die meisten Künstler dazu gar nicht in der Lage sind.
Es gibt Ausnahmen - es gibt immer Ausnahmen! - aber der Künstler an sich, der mit seiner Kunst etwas sagen, anklagen, kommentieren, aufzeigen will - der wählt ja nun gerade sein ihm eigenes Medium - die Kunst - sei sie Malerei, Installation, Tanz, Bildhauerei, Musik, whatever - und eben nicht das gesprochene oder geschriebene Wort, um zu sagen, anzuklagen, zu kommentieren oder aufzuzeigen.
Und selbst wenn sie es tun, und selbst wenn sie es können (die Botschaft ihrer Kunst in Worte zu übersetzen), so engen sie den "Originaltext" ein - denn jede Übersetzung ist Interpretation, und die Interpretation des Künstlers trägt die enorme Last, als die "eigentliche" , die "wirklich gemeinte" Botschaft des Kunstwerks aufgenommen zu werden. Das wiederum verhindert, dass das Kunstwerk andere, kontextbezogene, betrachterbezogene, nicht zeitgebundene, neue und sich stets erneuernde Bedeutungen annehmen oder generieren kann. Letzteres ist wiederum ein Merkmal guter Kunst - sie spricht für sich, unabhängig vom Künstler entwickelt sie ein eigenes Leben, wird erwachsen.
Deshalb sollten Künstler nicht über ihre eigene Kunst sprechen. Finde ich.
Aber auch Künstler müssen erwachsen werden. Und ihren Eltern erklären, was sie da eigentlich tun.
Ganz großes Kino!
Klick aufs Bild führt zum Film.
via itspublique
Link:
http://www.blinkart.co.uk/#project/howtoexplaintomyparents
http://itspublique.wordpress.com/2010/08/13/how-to-explain-it-to-my-parents/
Über aktuelle Kunstereignise schrieb ich zuletzt wahrscheinlich hier: Slow Art. Ein neuer Trend im Museum.
Frühstück bei Stefanie: Vorlesetag
vor 56 Minuten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen