Sonntag, 29. März 2009

Kanon ist, wenn alle dasselbe singen nur nicht gleichzeitig.

Was mit der letztlich stetig steigenden Lustlosigkeit an der Diss, dachte ich, es könnte nicht schaden, mal wieder unter andere Kunsthysteriker zu kommen. Gut, dass der Verband Deutscher Kunsthistoriker e. V. gerade wieder zum Kunsthistorikertag gerufen hat. Motto: Kanon.
Mal darüber nachzudenken, welche Künstler, Werke, Interpreten und Interpretationen (inzwischen) kanonisch sind, klang in meinen Ohren nicht nur vernünftig und ratsam, sondern auch notwendig und möglicherweise interessant.

Leider fand ich das Programm unglaublich langweilig.
Zum Glück musste ich ohnehin arbeiten und konnte nicht mal eben so drei Tage nach Marburg reisen.
Leider hätte das Fernbleiben den Wunsch nach der Nähe der Scientific Community nicht gestillt.

Also bin ich gestern für einen Tag hingefahren: 3,5 h nach Marburg (immerhin direkt ohne Umsteigen), 3,5 h wieder zurück. Dazwischen 5 Stunden Aufenthalt in Marburg: jeweils 30 Min Anreise vom/zum Bahnhof, ca. 1 h Mittagessen, ca. 1,5 h absolut notwendige Netzwerkpflege (Freunde treffen, Kaffee trinken, shop talk etc).
Blieb ausreichend Zeit, GENAU EINEN Vortrag zu hören (zumindest war der ordentlich) und zwei Buchstände abzugrasen. An dem einen gab es genau das Buch, das ich gerade brauche, aber für zwei Fußnoten nicht unbedingt kaufen will, und an dem anderen traf ich die nette Lektorin, die meinen Artikel schon gesetzt hat (leider sind die anderen Autoren offenbar schon fertig promoviert und vom Sinn und Nutzen von Deadlines nicht mehr so überzeugt wie ich, sodass die nächste Publikation noch auf sich warten lässt...).

Eine Kosten-Nutzen-Analyse des Tages hätte sicherlich ergeben, dass die Kosten für Zugfahrt, Verpflegung und ein 20-Euro-Tagesticket zum Kongress (für einen einzigen Vortrag) sich wohl eigentlich kaum gelohnt haben können, und dass ich besser noch etwas draufgelegt und mindestens zum traditionellen Fest am Samstagabend hätte bleiben sollen.
Stimmt.
Dennoch habe ich gerade eine Gehaltserhöhung und noch keine neue Gehaltsabrechnung bekommen, sodass ich zur Zeit etwas übermütig reagiere. Auch war im Kongressticket ein Buch enthalten. Die wenigen Informationen und die vielen altbekannten Gesichter waren den Trip aber auf jeden Fall wert - trotz entsetzlicher Verspannungs-Kopfschmerzen.
Bin schon viel motivierter!

Links:
http://www.kunsthistoriker.org/kunsthistorikertag.html
http://www.amazon.de/Friedrich-Barbarossa-Kyffh%C3%A4user-Bde-Camilla/dp/3412169064
http://www.dt-kunstverlag-berlin.de/controller.php?cmd=detail&titelnummer=76833&verlag=2
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosten-Nutzen-Analyse

Extreme Shepherding. Viral Marketing.




Ohne Worte.
Die Frage, ob man sich als Schäfer so allein mit den Schafen da draußen den ganzen Tag eigentlich nicht langweilt hat sich dann wohl auch erübrigt.
Da kommt Schäfer Dingens mit seinem ollen Lied auch nicht gegen an...

Update:
offenbar handelt es sich um eine -sehr, sehr erfolgreiche- Werbekampagne, die auf Web2.0-Effekte und virales Marketing setzt. Hat funktioniert.

Link:
http://www.youtube.com/watch?v=1OE6HgK9NjQ
via
http://peculiarbeautyblog.blogspot.com/2009/03/off-topic-but-certainly-peculiar-and.html

Und das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=n5-KPwJfgaY

Neu:
http://www.walesonline.co.uk/news/wales-news/2009/03/22/viral-ad-for-electronics-company-is-baa-rilliant-91466-23201831/

Donnerstag, 26. März 2009

Ben Becker, die Meinhof, und der Uwe

Als ich einen Anruf bekam, Ben Becker sei im Kloster Lüne - eine nicht-öffentliche Veranstaltung - und lese "aus seinem Programm" bin ich, vom genius loci getäuscht, davon ausgegangen, er lese aus der Bibel.
Das war nicht so.
Zwar saß er vorn in der Kirche an seinem eigenen, selbst mitgebrachten Tisch, dem Tisch, an dem schon sein Vater jahrzehntelang gelesen hatte, denn man kann den Veranstaltern nicht trauen, ob sie einen ordentlichen, lesungstauglichen Tisch zur Verfügung stellen und so hat man auch gleich ein Stück Heimat dabei - er saß also in der Kirche, vorn, vorm Altar, und konnte das verdunkelte Kirchenschiff, welches sein Publikum enthielt gar nicht sehen, aber er las - Gedichte. Hauptsächlich Balladen. Stellt sich heraus: das neue Programm ist "Der Ewige Brunnen", so benannt nach dem gleichnamigen Klassiker. (Mir ist das eine große Freude, habe ich das Buch doch selbst von meinem Onkel geschenkt bekommen, ergänzt um zahlreiche weitere, offenbar fehlende Gedichte, die er auf die freien Seiten des Frontispizes schrieb, weil ich ihn einmal bewundert hatte dafür, wieviele Gedichte er auswendig konnte.) Mit hörbarem Spaß am Wort las Herr Becker, begleitet von einem Mann am Klavier, der uns nicht weiter vorgestellt wurde, die klassischen Balladen, trank dazu Wein, Erlkönig, Zauberlehrling, John Maynard -letztere vom Vater autorisiert, der, so scheint es, Herrn Beckers Kindheit mit dem Lesen von Balladen stark geprägt hat, gerne an Weihnachten, wenn man zu Besuch bei Ganzens war- man kennt sich unter Schauspielerfamilien- und zu später, weinseliger Stunde, oft die gesuchten Werke nicht mehr fand, bis man sich verkrachte mit den Ganzens, weil Bruno betrunken in den Biedermeierspiegel der Mutter fiel und diesen zerstörte. So erzählte es Herr Becker. Und trank noch einen Schluck Rotwein.
Vielleicht, um ein wenig zu provozieren, brachte er als Zugabe ein Gedicht für Ulrike Meinhof, sehr schön und doch im Kontext verstörend - warum? - und begründete dies später, rauchend, trinkend, auf Nachfrage so: Er sei ein Romantiker und das Gedicht - der Autor war ihm leider nicht bekannt - der perfekte Einstieg für die folgende "Loreley" - und das stimmt sicherlich - und die Anwesenden wüßten vielleicht gar nicht, wer die Meinhof sei - und das stimmt sicherlich nicht, denn anders als ich zum Beispiel und möglicherweise auch als Herr Becker las der Großteil des Publikums zu Zeiten des Deutschen Herbstes bereits Tageszeitungen- in jedem Fall aber sei sie eine spannende, hochintelligente und sehr empfindsame Frau gewesen. Und das könnte wiederum stimmen. So schildert sie zumindest generationenprägend Stefan Aust.
Ich werde mal sehen, ob ich Joachim Fest's Interview mit Frau Meinhof auftreiben kann.


Bild: Nis Randers
Übrigens: Das Gedicht vom Uwe ist übrigens wirklich sehr komisch. Es traut sich nur niemand (laut) zu lachen. (Kirche! Kultur!!)


Links:
http://www.benbecker.de
http://www.kloster-luene.de/
http://www.bibel2008.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Sander
http://www.amazon.de/ewige-Brunnen-Hausbuch-deutscher-Dichtung/dp/340604140X
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Ewige_Brunnen
http://www.literaturwelt.com/werke/goethe/erlkoenig.html
http://www.unix-ag.uni-kl.de/~conrad/lyrics/zauber.html
http://www.lyrikwelt.de/gedichte/fontaneg2.htm
http://www.amazon.de/Klagendes-Leid-schaurige-Melodramen-deutschen/dp/3491912008
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Ganz
http://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Hansen
http://www.lyrikwelt.de/gedichte/heineg4.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Meinhof
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Herbst
http://www.amazon.de/Baader-Meinhof-Komplex-Stefan-Aust/dp/3442129532
http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Fest
http://www.amazon.de/Begegnungen-%C3%9Cber-nahe-ferne-Freunde/dp/3499620820
http://www.lukas.no/forall/schiffahoi.html

Mittwoch, 18. März 2009

Ein Jahr abgesessen. Zwei weitere auf Bewährung.

"Ein klarer Fall: Professor Gunter G. bekam trotz guter Führung mitsamt seiner Sekretärin lebenslänglich. Gegen Frau Doktor Lydia F. ergingen wegen Beihilfe zur Lehre drei Jahre auf Bewährung. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Mario S. und Leon M. erhielten 18 bzw. 24 Monate. Lehrbeauftragte Gabi C. bekam die Auflage, sich halbjährlich erneut vorzustellen, blieb jedoch ansonsten frei, ebenso wie Stipendiatin Rosemarie J., die ohnehin nur noch drei Monate wegen versuchter Promotion abzusitzen hatte.
Nein, natürlich kein Bericht aus deutschen Gerichtssälen. Vielmehr ein Blick in die Personalpolitik deutscher Hochschulen."
(Boris Schmidt)


Der Rest vom zitierten Artikel hier:
http://www.academics.de/blog/index.php/aktuelle-themen/durch-befristung-motiviert/

Ich selbst habe soeben mein erstes Jahr in Lüneburg "abgesessen". Mein Vertrag wurde allerdings verlängert, sogar um zwei Jahre verlängert. Laut WissZeitVG darf ich sogar danach noch einmal zwei Jahre verlängert werden, bevor ich eine Promotion nachweisen müsste. Also, den Abschluss einer solchen... -- Selbst bei größter Unmotivation denke ich doch, dass ich es bis in fünf Jahren tatsächlich geschafft haben müsste, die Diss entweder fertig zu kriegen oder ab-bzw. auszubrechen (und mir dann einen "ordentlichen" Job zu suchen).
Gute Aussichten!

Links:
http://bundesrecht.juris.de/wisszeitvg/index.html
http://www.wissenschaftszeitvertrag.de/
Bildquelle:
http://www.karikatur-cartoon.de/buddhismus/innere_gefaengnis.htm

Dieser Beitrag ist ein Update zu Teilen von Anfängerkapitalismus. Umweltprämie.

Samstag, 14. März 2009

Samstag. Waschtag.

fail-owned-laundry-fail

Äh...
Nein.

Zum Glück sieht der Meinige das auch so.
Er hat sich vorhin zum Bügeln ins Nebenzimmer zurückgezogen. Es ist nämlich Samstag, und da läuft natürlich Fußball. Es gibt zwar kein Fernsehen, aber live im Radio ist immer noch besser als live im Ticker im Inernetz... (sein Team kommt nämlich nie im Live-Stream...)
Sieht so aus, als sei er damit nicht alleine... (auch wenn's natürlich ein anderes Team ist, das nie im Live-Stream kommt.)
Eine Marktlücke?

Bild:
http://failblog.org/2009/03/09/laundry-win/
via
http://www.feministing.com/archives/014209.html

die anderen Links:
und http://www.90elf.de/
http://www.sportal.de/fussball/1bundesliga/konferenz/2009-03-14.html
http://www.blogboys.de/2008/10/27/sport/kommentar-zum-arminia-spiel-der-mit-dem-spiel-nichts-zu-tun-hat-oder-internet-kills-the-radio-star.html

Dieser Beitrag erklärt sich aus Fernsehen ohne Fernseher.

Freitag, 13. März 2009

Kristallkugeln. Pubertärer Anfall von "Mädchen".

Bowleserised hat mich zum Spielen eingeladen, und da ich heute frei habe, und Freitag der 13. ist, scheint mir ein Blick in die Zukunft eine gute Sache...

Also, hier sind die Regeln:
First you write MASH on top of a sheet of paper. Below that, draw a box. Around the box, write categories of things you are curious about in your future. At my school, these were almost always boys we would marry, jobs we would have, cars we would drive, and, of course, the colors of our inevitable wedding dresses. For each category, you pick three good outcomes ... Then your friends get to pick one bad outcome for each category ... Then you shut your eyes and make tick marks in the box until someone tells you to stop. Take the number of tick marks, start with the M, progress clockwise through the options, and cross one out when you reach the number. Keep going until you have just one item in each category — this is your fortune.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sieht das Blatt Papier im Moment so aus:

MASH

wen heiraten: den Meinigen
welche Farbe Hochzeitskleid: weiß
welches Auto: Jaguar Daimler 66 (flaschengrün)
Job: Direktorin am ZI

und da muss ich jetzt Sachen eintragen. Irgendwie fällt mir überall nur EINE gute Option ein - vielleicht sollte ich das umdrehen, und B. gibt mir noch drei Optionen?


Mitspieler: http://bowleserised.blogspot.com/2009/03/lets-play-crystal-balls.html

Bildquelle: http://www.risknet.de/Detailansicht-NEWS.479.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=305

Montag, 9. März 2009

Anfängerkapitalismus. Umweltprämie.

Tief im Herzen bin ich wohl doch eine lupenreine Kapitalistin, auch wenn ich offenbar lange hinter dem Mond gelebt habe. Das Leben im universitären Biotop führt dazu, dass viele Dinge, die außerhalb des öffentlichen Dienstes normal erscheinen, staunenswert wirken. Durchschnittliche Stundenlöhne, zum Beispiel: "draußen" scheint der "Meister" mehr zu kriegen als der "Geselle" oder "Lehrling" - zumindest sieht das auf den Handwerkerrechnungen so aus.
Drinnen (im Universitätssystem) erhält ein habilitierter Privatdozent (man denke sich überall weibliche Endungen) zwar einen höheren Stundenlohn als beispielsweise ein "nur" Promovierter, oder gar eine studentische Hilfskraft - dafür aber wird die Anzahl der zu vergütenden Stunden so vermindert, dass manche Hilfskräfte netto genauso viel bekommen wie die Lehrbeauftragten. Irgendwann findet man das normal. Alle machen mit: stützt das System, das ist kurzfristig billiger. Aber die Besten hält man so nicht in der (universitären) Forschung.
(Bildnachweis)

Oder Urlaubsgeld: offenbar gibt es nicht wenige Menschen, die bekommen nicht nur Geld vom Arbeitgeber, dafür dass sie sich von der harten Arbeit erholen (bezahlter Urlaub, finde ich gut), sondern sogar noch ein Taschengeld obendrauf (Urlaubsgeld - Hallo, geht's noch?)
Als ich das zum ersten Mal gehört habe - ich gebe zu, das war spät, ungefähr letztes Jahr im September - bin ich richtig wütend geworden! Kein Wunder, dass die Lohnnebenkosten so immens hoch sind und mein Netto nur ein Drittel des Arbeitgeberbruttos ist! Natürlich tät ichs nähmen, wenn ich es bekäme (was aber wohl nicht der Fall ist), aber wenn es abgeschafft wird, verstehe ich das eben auch. Es ist nur ein Zuckerli, das m. E. mehr schadet als es nutzt: für das Geld könnten besser neue Stellen geschaffen werden. Für ihre Freizeit können die meisten (voll berufstätigen) Menschen auch so Geld ausgeben.

Im Moment profitiere ich allerdings noch nicht einmal von meinem bezahlten Urlaub. Von meinen siebzehn Urlaubstagen stehen mir zumindest noch siebzehn zu. Der Vertrag läuft aber am Freitag aus. Nun gut, er wird verlängert, aber den Urlaub muss ich bis September nehmen, sonst verfällt er. Auszahlen lassen ist leider keine Option, obwohl ich davon mehr hätte.
Nun - selber Schuld - ich hätte natürlich längst Urlaub nehmen können. Aber die ersten sechs Monate war Urlaubssperre, und ab September war Semester - wissenschaftliche Mitarbeiter sollen im Semester möglichst keinen Urlaub nehmen. Nun ist vorlesungsfreie Zeit, aber mein preußisches Pflichtgefühl lähmt mich. (Wohlgemerkt: es hat mich auch vorher gelähmt - ich hätte jeden beantragten Urlaub auch genehmigt bekommen, so fair sollte ich sein.) Man muss es aber einfach zugeben: wahrscheinlich läuft der Betrieb auch ohne mich. Ich sollte mal frei nehmen. Langfristig sichert weniger arbeiten manchmal den Arbeitsplatz, ganz sicher die Arbeitskraft. Besser wäre das. In der freien Wirtschaft werden Menschen "gezwungen" Urlaub zu nehmen -erholte Mitarbeiter sind langfristig besser für das System: produktiver, und billiger als Kranke oder Neue.
(Bildnachweis - kein Buchtipp!)

Oder die Umweltprämie: Dank ihr kauft ganz Deutschland wie blöde Autos, weil die Automobilbranche ja gestützt werden muss - und gut für die Umwelt soll es auch noch sein. Dabei ist ein darwinistisches Sterben-lassen (zusammen mit einer tiefgreifenden, staatlich geförderten Strukturwandel, wie beispielsweise im Ruhrgebiet) ja eigentlich das Beste, was der Branche auf lange Sicht passieren kann. (Nicht für die Menschen, die bei Opel arbeiten - schon klar. Das ist ja das Dilemma.) Alte Technologien gehen ein, aber sie schaffen Raum für "Mutationen" - neue, modernere, nachhaltigere Entwicklungen. Elektro oder Hybrid oder ganz was Neues - wer weiß? - kann sich nur etablieren, wenn Tyrannosaurus 8-Zylinder ausstirbt. Die "Umweltprämie" soll der Autoindustrie helfen und dabei die Umstellung auf neue, umweltfreundlichere Autos fördern. Statt aber wirklich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, fördert sie nur den Kauf von klassischen Autos - ökologisch ist das nicht. Wirklich nachhaltige Konzepte - wie eine Förderung von Menschen, die ganz aufs Auto verzichten - gibt es nicht.
Der Verkehrsclub Deutschland hat da zwar eine Idee:

Umweltprämie jetzt!


Aber was hilft's? Besser hunderttausend Arbeitsplätze in einer anachronistischen Branche, als Investitionen in eine unsichere Zukunft - da weiß man was man hat. Und die Arbeiter einer neuen, noch unbekannten Schlüssel-Industrie in einer fernen Zukunft wählen leider nicht in der nächsten Bundestagswahl. Gut, dass die Kapitalisten der Industriellen Revolution mehr Risikobereitschaft hatten als die Kapitalisten der Informationsgesellschaft - aber die hatten ja auch so wenig zu verlieren, sie konnten nur gewinnen.

Links:
https://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,390169,00.html
http://www.amazon.de/Nie-mehr-arbeiten-bezahlter-Kompakt-Seminar/dp/3940725013
http://de.wikipedia.org/wiki/Urlaubsgeld
http://de.wikipedia.org/wiki/Umweltpr%C3%A4mie
http://www.vcd.org/umweltpraemie_jetzt.html

Samstag, 7. März 2009

Internet. Widgets. Bettflucht.

ein kleines Video von mir. Damit Ihr alle mal seht, was ich so treibe den ganzen Tag...

Tägliche Routine.

Dienstag, 3. März 2009

Tägliche Routine.

Jeden Morgen: Aufstehen.
Dann Waschen.
Dann Frühstück: 4 EL selbstgemischtes Müesli mit einer Tasse fettarmer Milch, in der kalten Jahreszeit gerne für 1-2 Minuten in der Mikrowelle erhitzt.
Dann hört die Routine auch schon auf.

Nicht nur variiert die anzugebene tägliche Uhrzeit (an Arbeitstagen ist sie einfacher zu bestimmen, da ich um 9.oo Uhr im Büro sein will - nein, nicht muss, Gottlob! - aber an den langen Wochenenden verschiebt sich gerne alles sehr deutlich nach hinten), es gibt eben zur Zeit keine echte Routine.
Außer vielleicht: eigentlich müßte ich jetzt...aber ich tue es (noch) nicht.

Jaaaaaa, wenn ich so wäre wie Simone de Beauvoir! Dann hätte ich jetzt schon knapp vier Stunden gearbeitet (und noch einige Stunden Arbeit vor mir), dennoch mehrfach Mahlzeiten zu mir genommen, Freunde getroffen und mit Sartre gesprochen. (Optional. er ist schließlich seit 1980 tot.)

Simone de Beauvoir beim Bücherschreiben mit lauter Büchern

Oder wenn ich so wäre wie Stephen King - jeden Morgen zwischen 8.00 und 8.30 am Schreibtisch! Dann doch lieber Winston Churchill, der zwar auch furchtbar früh (7.30) aufwachte, aber zumindest den Anstand besaß, bis um 11.00 Uhr vom Bett aus zu arbeiten. Das sollte ich mal ausprobieren... Zum Glück gibt es auch noch einige berühmte, erfolgreiche und fertig-publizierte Schreiber, die als "Nachteule" (Flaubert! Marx! Nabokov!) oder "Procrastinator" (Kafka!) eingestuft sind - potentielle Vorbilder?

Also, falls mal jemand fragt: Aufstehen, Waschen, Frühstück (gegen 9 Uhr), Dinge-aufschieben (vor allem das Schreiben = unbezahlte Arbeiten), Mittagessen (gegen 13 Uhr), andere Dinge erledigen, Teezeit (Obst, gegen 16 Uhr), ARBEIT getan kriegen, Abendessen (zwischen 19 und 20 Uhr), weiter Arbeiten oder Freizeit, Bett (gegen 23.30 Uhr).
Keine schlechte Routine.

Blogtipp!
http://dailyroutines.typepad.com

Bildquelle:
http://web.ard.de/galerie/content/nothumbs/default/94/media/983_Simone_Buch_ardfoto.jpg

Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sartre

Dieser Beitrag erinnert an Dinge, die ich schon in Schulschluss. Kein Feierabend. angedeutet habe.