Was mit der letztlich stetig steigenden Lustlosigkeit an der Diss, dachte ich, es könnte nicht schaden, mal wieder unter andere Kunsthysteriker zu kommen. Gut, dass der Verband Deutscher Kunsthistoriker e. V. gerade wieder zum Kunsthistorikertag gerufen hat. Motto: Kanon.
Mal darüber nachzudenken, welche Künstler, Werke, Interpreten und Interpretationen (inzwischen) kanonisch sind, klang in meinen Ohren nicht nur vernünftig und ratsam, sondern auch notwendig und möglicherweise interessant.
Leider fand ich das Programm unglaublich langweilig.
Zum Glück musste ich ohnehin arbeiten und konnte nicht mal eben so drei Tage nach Marburg reisen.
Leider hätte das Fernbleiben den Wunsch nach der Nähe der Scientific Community nicht gestillt.
Also bin ich gestern für einen Tag hingefahren: 3,5 h nach Marburg (immerhin direkt ohne Umsteigen), 3,5 h wieder zurück. Dazwischen 5 Stunden Aufenthalt in Marburg: jeweils 30 Min Anreise vom/zum Bahnhof, ca. 1 h Mittagessen, ca. 1,5 h absolut notwendige Netzwerkpflege (Freunde treffen, Kaffee trinken, shop talk etc).
Blieb ausreichend Zeit, GENAU EINEN Vortrag zu hören (zumindest war der ordentlich) und zwei Buchstände abzugrasen. An dem einen gab es genau das Buch, das ich gerade brauche, aber für zwei Fußnoten nicht unbedingt kaufen will, und an dem anderen traf ich die nette Lektorin, die meinen Artikel schon gesetzt hat (leider sind die anderen Autoren offenbar schon fertig promoviert und vom Sinn und Nutzen von Deadlines nicht mehr so überzeugt wie ich, sodass die nächste Publikation noch auf sich warten lässt...).
Eine Kosten-Nutzen-Analyse des Tages hätte sicherlich ergeben, dass die Kosten für Zugfahrt, Verpflegung und ein 20-Euro-Tagesticket zum Kongress (für einen einzigen Vortrag) sich wohl eigentlich kaum gelohnt haben können, und dass ich besser noch etwas draufgelegt und mindestens zum traditionellen Fest am Samstagabend hätte bleiben sollen.
Stimmt.
Dennoch habe ich gerade eine Gehaltserhöhung und noch keine neue Gehaltsabrechnung bekommen, sodass ich zur Zeit etwas übermütig reagiere. Auch war im Kongressticket ein Buch enthalten. Die wenigen Informationen und die vielen altbekannten Gesichter waren den Trip aber auf jeden Fall wert - trotz entsetzlicher Verspannungs-Kopfschmerzen.
Bin schon viel motivierter!
Links:
http://www.kunsthistoriker.org/kunsthistorikertag.html
http://www.amazon.de/Friedrich-Barbarossa-Kyffh%C3%A4user-Bde-Camilla/dp/3412169064
http://www.dt-kunstverlag-berlin.de/controller.php?cmd=detail&titelnummer=76833&verlag=2
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosten-Nutzen-Analyse
Sonntag, 29. März 2009
Kanon ist, wenn alle dasselbe singen nur nicht gleichzeitig.
notiert unter
Bücher: Non-Fiction,
Einblicke in den Elfenbeinturm
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