Samstag, 5. Mai 2007

Stummer Star

Im Deutschen Filmmuseum gibt es eine Reihe mit Stummfilmen von Asta Nielsen.
Heute weitgehend unbekannt, war sie der erste Filmstar, bevor die Filme sprechen lernten und zu einer Zeit, als in Amerika noch gar keine Filmindustrie existierte. Ihren ersten Film drehte sie 1910 noch in Dänemark, ging dann aber nach Deutschland, wo in Babelsberg ein großes Studio für sie gebaut wurde. Ihre Karriere wurde vom Ersten Weltkrieg nur kurz unterbrochen, fand aber mit der Machtergreifung ein Ende: sie wollte keine Kompromisse mit den neuen Führern eingehen und ging zurück nach Dänemark. Zwar sollte sie keine Filme mehr drehen, aber gelangweilt hat sie sich deshalb nicht:
"1946 erscheinen die Memoiren unter dem Titel "Die schweigene Muse". Auch
Filmangebote kommen, aber alle zerschlagen sich. Asta Nielsen beginnt zu malen und gestaltet Stoffcollagen. Sie schreibt Kurzgeschichten und gibt für alte Menschen in Radiosendungen Lebenshilfe. 1964 erlebt sie eine Zeit der Trauer, als ihre Tochter Jesta nach den Tod ihres Ehemannes Paul Vermehren Selbstmord begeht. Anfang der 60 Jahre entsteht ein Film über ihr Leben. Sie ist unzufrieden mit dem Resultat, verbietet eine Aufführung und beginnt selbst,einen Film über sich zu drehen. 1968 erscheint der Dokumentarfilm ASTA NIELSEN, in dem sie über ihre Arbeit berichtet und Ausschnitte aus ihren Filmen gezeigt werden. 1969 mit fast 90 Jahren verliebt sich Asta Nielsen in den dänischen Kunsthändler Christian Theede, den sie im Jahr darauf heiratet. Am 25. Mai 1972 stirbt Asta Nielsen in ihrer Geburtstadt Kopenhagen."

Ist das nicht romantisch? Am Ende ihres langen Lebens noch die große Liebe gefunden - und der glückliche Christian Theede, der sie schon als Pimpf im Kino verehrt hat... seufz.

Wie großartig die Schauspielerin Asta Nielsen war, zeigt dieser Schnippsel aus "Hamlet"



http://www.youtube.com/watch?v=mJPZ23q762g

FR, 27.4.2007: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/film/?em_cnt=1123605&

Alle ihre (erhaltenen) Filme im Deutschen Filmmuseum Frankfurt/Main.

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