Donnerstag, 28. Juni 2007

Jugendfrei!

Ha! mein blog ist jugendfrei!

Online Dating

und alles nur, weil ich keines der Wörter
Sex, violence, hell, shit, dangerous, oder gay verwendet habe...
Lohnt sich eben manchmal doch, auf Deutsch zu schreiben!

http://mingle2.com/blog-rating

Montag, 25. Juni 2007

They tagged me!

Back home after a couple of exciting days in Paris and now that: not enough that there are chainletters blocking my mailboxes, real and virtual, now Lady B tagged me for a meme. Whatever that means.
Obviously I have to post some rules first, then answer some questions, and then may throw the stick to someone else. Okay then. At least I don't have to come up with something original of my own. But I did some research on the meme, and it looks like it has mutated a bit since Beaman was hit by claytonlowe... So I'll go back to the original set of rules which allows me to interview myself. Here we go:


Rules – Each person posts the rules before their list, then they list 8 things about themselves. At the end of the post, that person tags and links to 8 other people; then visits those people’s sites and comments, letting them know that they have been tagged, and to come read the post, so they know what they have to do.


Question #1 quis? Who are you?
If I wanted to splatter my identity all over the internet, I would not have invented this super secret identity/alias for myself. On the other hand, you probably have guessed some things already: I am female, I am in a research project at the Technical University in Berlin, I am currently writing my Ph.D. in art history.

Question #2 quid? What do you want to be in your next life?
I aim at being reincarnated as a tree. A birch tree, to be precise. I would not have to travel much and would get along on very little while always looking stunningly beautiful. And being quite useless, apart from that, for the shipping industry. Or beavers.

Question #3 cur? Why does nobody care?
Oh but they do! Most of them at least.

Question #4 ubi? where have you lived so far?
Grew up in my hometown. Then moved to Chicago, Paris, Tübingen. Kyoto, Tübingen again. Have been in Berlin since 2005.

Question #5 quibus auxiliis? with what means?
Since I don't have any financial means (yet) to live a very uxurius lifestyle a là Paris Hilton I decided to set my priorities differently: I succeed being moderately happy using only my good looks, my charm, some wit and my cooking skills, not to forget a dash of modesty, thus assembling as many nice and interesting people around me as possible. Then I turn them into friends and try to have them around for fun things like - I dunno. Whatever. Watching TV sometimes. Easy, really.

Question #6 Quomodo? how do you put up your hair so that it survives a whole evening of dancing without your looking like that nice Fräulein vom Amt?
That's a tough one. No idea. Next.

Question #7 quando?

Question #8 and a professional classic: Just What Is It That Makes Today's Home So Different, So Appealing?
I wish I knew. But I'll keep studying until I find out!


Okay. Having said that, I throw the stick to everybody I know who blogs. So: Annette, Biggy, Joyce, Nicki. And some I've been reading: cfcAlbert, violetforthemoment, and Cuz. That'd be it.
Thanks.

Dieser Artikel ist ein Update zu: $%&/ Kettenbriefe

Montag, 18. Juni 2007

Hier. Und schon wieder weg.

Letzte Woche war ich in Venedig.
Die Stadt ist, wie schon oft und größeren Autoritäten als der meinigen bestätigt, traumhaft.
Allerdings war das Wort, das ich zuerst gewählt habe, wenn ich mich richtig erinnere, "absurd".
Was irgendwie auch das gleiche ist. Über der Stadt hängt nicht nur dieser diesige Schleier, der für das berühmte venezianische Licht verantwortlich ist, sondern auch ein Hauch des Surrealen.
Wir hatten es natürlich besonders gut, mit einer großzügigen Wohnung in S. Marco, ganz in der Nähe der zu unrecht gerühmten Rialto-Brücke. Die Abfolge - und Menge - erlesener Speisen und Getränke, die wir in dieser Woche verzehrt haben, trug auch nicht dazu bei, meinem Aufenthalt in der Serenissima mit einem größeren Sinn für Realität anzufüllen. Alles ist noch immer ein bißchen unwirklich.
Sogar die Kunst war schön. Und das sage ich, verrufen für meine Vorliebe für narrative Malerei des 19. Jahrhunderts, nach drei Tagen mit Konzept-Kunst und Video-Installationen auf der diesjährigen Bienale! Zwar war einiges banal, manches unverständlich (für mich) und weniges schlicht doof. (meine Meinung, aber dies ist mein Blog und ich kann hier sagen was ich will.) Aber der Großteil war interessant, anregend, witzig, und im Fall von Sophie Galle's Installation im Italienischen Pavillon sogar so bewegend, dass ich sofort den Raum verlassen und mich erstmal bei einer Tasse Kaffee erholen musste. Der ebenfalls von ihr gestaltete französische Pavillon war genauso eindruckvoll - ich war zweimal mehrere Stunden dort. Damit hatte ich am allerwenigsten gerechnet.
Natürlich könnte man noch viel mehr dazu sagen, aber ich will keine Kunstrezensionen schreiben. Und auch keinen Reiseführer.
Allerdings war es ein bißchen erschreckend, den gar-nicht-so-schleichenden Ausverkauf der Stadt zu beobachten: Venedig hat beispielsweise fast gar kein Nachtleben, weil es kaum noch "richtige" Venezianer zu geben scheint. Jedenfalls scheinen nicht nur die Tagestouristen um Mitternacht mit dem letzten vaporetto nach Mestre zu fahren, sondern auch alle Einwohner. Übrig bleibt ein herrlich ruhiger, verschlafener Ort. Stadtplanerisch eine tickende Zeitbombe, und für Venedig meines Erachtens viel gefährlicher als das Hochwasser, das Kippen der Lagune, und sämtliche Motorboote zusammengenommen.
Morgen muss ich nach Paris. Wenn ich wieder hier bin, bleibe ich es auch. Und dann werden auch die Einträge wieder regelmäßiger.


http://de.wikipedia.org/wiki/Venedig
http://www.labiennale.org/en/biennale/
http://www.sophiecalle.net/

Freitag, 8. Juni 2007

Abmeldung. Diesmal Urlaub.

Juhu! Morgen gehe ich heiraten gucken, und dann habe ich eine ganze Woche richtigen Urlaub! Ohne Laptop oder Bücher. Naja. Bücher nehme ich wohl doch mit. :-)
melde mich - wenn ich erholt wieder in Berlin - bin zurück...

Donnerstag, 7. Juni 2007

Wissenschaften. Verlängerte Öffnungszeiten.


Am kommenden Samstag ist schon wieder Lange Nacht der Wissenschaften - beworben mit dem dämlichen Slogan "Die klügste Nacht des Jahres".

Weder sind die Wissenschaften klug, noch die Nacht. Manchmal fragt man sich sogar, ob die Wissenschaftler... Aber das sei mal dahin gestellt.

Für mich klingt es auch deshalb nicht besonders aufregend, weil ich ja sowieso oft bis in die Puppen im Institut bin. Und da ich mein Bloggen, Emails, und anderen privaten Blödsinn vormittags erledige, wenn ich sowieso noch nicht richtig denken kann und auch alle naselang jemand kommt und stört, ist meine eigentliche wissenschaftlich-kreative Arbeitszeit eben zwischen 16 und 22 Uhr. Wenn andere Leute ein Privatleben haben, habe ich meine Ruhe und kann mich konzentrieren.

Eine "Lange Nacht" als Informationsveranstaltung zum Universitätsbetrieb macht insofern schon fast wieder Sinn. Aber eine "Amor-Tour"?
Spätestens jetzt sollten sich die Besucher darüber klar sein, dass sie hier nicht den normalen Uni-Betrieb vorgestellt bekommen. Der ist ja auch - abhängig vom Fach - eher langweilig. Physiker oder Biologen beispielsweise sitzen stundenlang im Labor und bewachen irgendwelche Experimente, oft mit dem schwachen Trost, dass auch Fehlschläge Erfolge sind. Unsereins sitzt im Archiv oder der Bibliothek und liest. Dann werten wir das aus was wir gelesen haben. Dann schreiben wir darüber. Das ist ungefähr so nervenaufreibend zu beobachten wie Kilometer 20 eines Marathonrennens.
Spannend wird Wissenschaft erst im Dialog: in der lebendigen Debatte nach einem Vortrag oder auf einem Kongress. Wenn man Glück hat, sogar in einer Vorlesung. Lustigerweise kann eigentlich jeder Interessierte jederzeit in eine beliebige deutsche Universität hineinlaufen und sich in eine Vorlesung setzen, ohne dass es eine Ticket- oder Ausweiskontrolle gibt. Oder an Konferenzen und Kongressen teilnehmen. Macht aber keiner. Ist ja auch ein Zeitproblem. Gucken wir uns also lieber das Theater am Samstag an.
Wir sind natürlich auch dabei: hier.

http://lndw.tu-berlin.de/mod/resource/view.php?id=465
http://lndw.tu-berlin.de/course/view.php?id=266

Mittwoch, 6. Juni 2007

consumer's heaven

In unserer schönen Konsumgesellschaft haben wir nicht nur die Auswahl zwischen 20 Sorten Frühstücksflocken und 30 verschiedenen Zahncremes. Wenn wir sie nicht gerade von unseren Eltern übernehmen wollen, müssen wir ebenfalls wählen zwischen Fußballmannschaften, Berufswünschen, Studienfächern, politischen Parteien und anderen Glaubenssystemen. Wie in jedem anderen von der Werbeindustrie beeinflussten Wahlkampf geht es dabei oft mehr um Image als um Inhalte.
Daher ist auch das Fällen von Entscheidungen ein hart umkämpfter Markt. Wo bei Produkten die Studien der Stiftung Warentest die Entscheidung erleichtern, hilft vor der Bundestagswahl der wahl-o-mat. Jetzt gibt es endlich eine unabhängige Stelle zur Ermittlung unseres persönlichen Seelenretters. Nicht mehr der sozialistische Einheits-Heiland für alle Bedürfnisse, vielmehr ein maßgeschneidertes Glaubenssystem für den selbstverantwortlichen Konsumenten von heute. Und zwar hier:

Aber Vorsicht! "A different faith means a different afterlife!"




http://www.stiftung-warentest.de/online/
http://www.bpb.de/methodik/XQJYR3
http://www.beliefnet.com/story/76/story_7665_1.html

Montag, 4. Juni 2007

Kreuzberg is part of the hip hop nation

A very abridged version of Mark Naison's report of our conference -- the Panel on "Soundscapes"

"My head is spinning after the three days I spent in Berlin. I came
to deliver a paper on the Multicultural Roots of Bronx Hip Hop to an international conclave of scholars in Urban Studies, but spent as much time in the immigrant neighborhoods of Berlin as I did at the university and discovered, first hand, how much hip hop has become the chosen vehicle of expression for disaffected and disfranchised youth throughout the world. The experience I had in Kreuzberg - Berlin's largest immigrant neighborhood- had such a powerful effect on me that I decided to bring the spirit of Kreuzberg, and the Bronx neighborhoods my paper was about, into the conference by "performing" my paper with a rapper and an African
drummer rather than simply reading it.
[...]
When a Berlin rapper named Johannes showed up who could beat box and free style, I decided to transform my presentation into a three person performance, beginning with a drumming exhibition and a poem from Theophilus [a drummer and slam poet], the reading of a shortened version of my papers to a drum accompaniment, and a freestyle exhibition by Johannes at the conclusion of my paper. To make room for the drum portion of the session, Noel decided to cut the written portion of his paper in half.

Needless to say, this session, as we had planned it, was not the most conventional expression of German, or indeed American academic culture, but we all felt it was something we needed to do after what we had seen and experienced the last two days.

How did it work? Well, Noel’s presentation set a wonderful tone. No one present probably believed that sounds recorded in urban spaces could particularly interesting or revealing, but the sounds Noel chose opened everyone’s minds, and ears. Then I moved into my presentation by saying that hop hop arose in the Bronx in part because public spaces in the Bronx were filled with percussion and the sound of drums, and then called on Theofilus to give a demonstration. He en presented a poem, with his own drumming as background, called “African Drum” which brought to life the message my paper was presenting, followed with a moving thank you to the Conference organizers for allowing him to express himself in a country where he often felt like an outsider. Then as I began to read my paper, Theophilus accompanied me on the drum, following the rise and fall of my voice, and the paper’s message with great sensitivity and skill. When when my paper was over Johannes leapt on the floor- literally- and began free styling in English, French and German to the accompaniment of Theophilus’s drum. When the session ended three minutes later, the audience looked utterly stunned by what they had witnessed, but a number of people came up to us and said how much they enjoyed what they had seen.

But the session wasn’t over. After Susanne closed the conference by thanking all of us for coming, she turned the meeting over to an Afro-German rapper she had invited who dazzled the audience with a series of three extraordinary raps that had everyone shouting and clapping. The speed of his delivery, the rhythms he created with his words and body movements, and the passion and anger and pride he expressed in the totality of his sounds and movements, gave the scholars in that room a glimpse of hip hop’s power to give young people who feel marginalized, stigmatized and trapped a voice. It was one of those moments where art and scholarship and politics became one.

After all, isn’t that what Conferences are for?"

Dieser Artikel ist ein Update zu: Konferenzreport

Freitag, 1. Juni 2007

Stars Hollow. Sleepy Hollow.

Auf der Suche nach Frauen, die ich mir zum Vorbild nehmen könnte, liegt mir die Fiktion immer näher als die Realität. Habe mir deshalb in der Videothek meines Vertrauens die komplette erste Staffel "Gilmore Girls" ausgeliehen. Das war ein entspannter Mittwoch voller Gummibärchen, Schokoladeneis, Pistazien und Früchtetee... und ja. Mir war danach schlecht. Aber das gehört wohl dazu.

http://www.youtube.com/watch?v=caOD2j311Ws

Mir ist natürlich bewusst, dass Stars Hollow (der Ort wo die GG leben) weder so noch ähnlich existiert. Dennoch erinnerte er mich an einen Ausflug ins Hudson Valley, den ich letztes Jahr gemacht habe.
Auch dort gab es diese kleine verschlafene Stadt, mit kleinen Cafés aber ohne jeden Starbuck's, und im übrigen voller New Yorker, die gierig das "echte" Landleben erleben wollten. Der Ort hieß North Tarrytown, inzwischen wieder umbenannt in Sleepy Hollow, unsterblich gemacht von Washington Irving: The Legend of Sleepy Hollow.

Interessanterweise ist dieses kleine Buch ein prima Indiz dafür, dass die USA zwar aktiv an der Aufklärung teilgenommen haben, die von Kant formulierten Ergebnisse jedoch in einer Art rezessiver Evolution wieder abgelegt zu haben scheinen...
Wie heißt es so schön? "Habe den Mut, dich jederzeit deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Das wiederum hieße aber, selbst darüber nachzudenken, dass Kaffee möglicherweise heiß ist und man sich verbrühen könnte. Oder dass die ausschließliche Ernährung mit Fast-Food zu Übergewicht führt. Oder dass man auf einem Glas Wasser, das man seinem Date soeben ins Gesicht geschüttet hat, ausrutschen kann... kurzum, dass man für solche Dinge Verantwortung übernehmen muss. Das hieße also niemanden verklagen (zu können/wollen) sollte als sich selbst. (Siehe auch hier: http://www.stellaawards.com/2005.html)



Zurück zu Washington Irving: Jeder, der das Buch gelesen hat, wird feststellen, dass es ein einziger satirischer Anschlag auf Ignoranz und Aberglauben ist: der Kopflose Reiter ist ein Dorfbewohner mit einer Kürbislaterne, der den "Geist" nutzt, um den dummen, faulen, nutzlosen und abergläubischen Dorflehrer (!) Ichabod für immer zu vertreiben. In dieser Aussage ist die kleine Novelle bis heute nicht nur amüsant, sondern auch aktuell.
Aber wer liest schon ein Buch, wenn er den Film sehen kann? Bei aller Liebe zu Tim Burton: aber in seiner Version der Geschichte gibt es einen Geist (fantastisch und scharfzahnig: Christopher Walken), und der ach-so-aufgeklärte, rationale Wissenschaftler Ichabod (wie immer herausragend: Johnny Depp) muss am Ende eingestehen, dass Hexen, Zauberei, Geister im verschlafenen Sleepy Hollow durchaus existieren...

Schlagt mir ein Buch auf den Kopf, aber meiner Erachtens hat das - bis auf ein paar Namen - mit Irving nicht nur nichts mehr zu tun, sondern verdreht seine Aussage um 180 Grad. Und obwohl ich den Film als solchen genossen habe, frage ich mich doch, warum in den USA so viele Menschen auf der Existenz von Geistern (Engeln, Dämonen), UFOs und anderen unerklärlichen Phänomenen bestehen. Die rationale Haltung der Aufklärung scheint mir in Europa doch deutlich tiefer zu wurzeln...

http://www.gutenberg.org/etext/41