Freitag, 30. Januar 2009

Embrace Change. Billy storms the Oval Office.

Letztes Wochenende ist Barack Obama ins Weiße Haus eingezogen. Heute habe ich mir mal angesehen, wie er das Oval Office so eingerichtet hat...

Oval Office: Front View

Alle Möbel sind in modernistischem weiß gehalten: Klare Formen und Farben bringen Ruhe in den hektischen Präsidentenalltag.
Ein klassisches 80er Billy weiß nimmt die wichtigsten Nachschlagewerke, aktuelle Akten und Selbsthilfeliteratur (Governing for Dummies; How to become President of the United States, Dinge erledigt kriegen..., Ein Mann ein Buch etc).
Die Chaiselonge Ektorp ist für ihre Bequemlichkeit weit bekannt. Hier kann der gestresste Weltpräsident mal fünf Minuten die Füße hochlegen und sich vom Regieren erholen. Oder Michelle kann ihm bequem etwas Gesellschaft leisten, zum Beispiel wenn er Klavier spielt.
Musik, vor allem wenn man selber spielt, soll ja die Vernetzung der Gehirnhälften beeinflussen. Auch noch bei erwachsenen Anfängern! Um all die Probleme, die die Welt bei Herrn Obama schon abgeliefert hat, zu lösen, kann er alle vorhandenen Gehirnhälften gebrauchen...
Zahlreiche Grünpflanzen sollen daher selbiges Gehirn mit ausreichend Sauerstoff versorgen und das Auge erfrischen.
Auf dem Flipchart/Tafel Mala kann der Präsident seine Geistesblitze zur Lösung der Finanzkrise präsentieren, den neuesten Schlachtplan für Afghanistan entwickeln, oder die Mathehausaufgaben seiner Töchter nachrechnen.
Ganz wichtig: genügend Sicherheitspersonal. Zeitlos in elegantes Schwarz gekleidet bilden die Herren den klassischen Kontrast zur hellen Einrichtung. Auch das populärste Wahlversprechen, der Welpe für die Präsidententöchter, sitzt schon da. Er ist hypoallergen, und ich hoffe auch sehr, dass er schon stubenrein ist. Die Herren in Schwarz sehen jedenfalls nicht so aus, als wollten sie den Dreck aufwischen, und es wäre ja auch schade um den schönen Teppich...
Oval Office: Rear View

Wohnst du noch oder regierst du schon?



Dieser Beitrag ist ein Update zu:Neuanfang. Barack Obama Antrittsrede. und Möbeldiät

Links:
http://www.embracechange09.com/
http://www.amazon.de/Dinge-geregelt-kriegen-Funken-Selbstdisziplin/dp/3871346195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1233351774&sr=1-1
http://www.amazon.de/Ein-Mann-Buch-Eduard-Augustin/dp/3866154879/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1233351736&sr=8-1
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-7057-2007-09-05.html

Samstag, 24. Januar 2009

Schulschluss. Kein Feierabend.

Gestern, 23. Januar 2009, ging das (Leuphana) Semester zu Ende. Fulminant, mit einem heftigen Schneesturm.
Unsere Erstsemester haben jetzt schon viel gelernt:
  • Wie man zwischen wichtigen und unwichtigen Veranstaltungen unterscheidet.
  • Dass man manchmal früh aufsteht und früh zu Bett geht, weil es vernünftig ist (und nicht weil es jemand anders vorschreibt).
  • Dass sie zwar keine Analphabeten sind, aber dennoch noch einmal völlig von vorne (analysierend) Lesen und (wissenschaftlich) Schreiben lernen müssen.
  • Dass die irreführende Bezeichnung Semester-"Ferien" keineswegs Urlaub verheißt: Hausarbeiten, Essays und eine Präsentation für die Studierenden-Konferenz Ende März stehen noch aus.
Vor allem aber -so hoffe ich - dass ein Studium - auch wenn der "workload" berechenbar sein soll mit 30 Stunden Arbeit pro Credit Point - eben kein Job wie jeder andere ist. (Zitat Jörg Draeger 2006). Zumindest nicht wie ein Verwaltungsjob im öffentlichen Dienst, mit geregelten Arbeitszeiten von 9-17 Uhr, und dann Feierabend, sechs Wochen bezahlter Urlaub und Weihnachtsgeld. Mehr wie einer dieser Jobs für junge ehrgeizige Juristen oder Unternehmensberater in einer Großkanzlei, die vor 20 Uhr nie das Büro verlassen, und wo ein 12-Stunden-Tag als Halbtagsjob gilt.

Und während ich einen weiteren Sonntagnachmittag meinem Studium widme - und, ich betone es, auch gerne widme - frage ich mich, ob ich jemals wieder so etwas wie Freizeit haben werde. Oder ob es immer einen neuen Vortrag zu halten, einen neuen Aufsatz zu recherchieren, ein neues Buch zu schreiben gilt. All das natürlich neben dem "Brotberuf".

Und ob das eigentlich gute oder schlechte Aussichten sind...



Links:
http://www.leuphana.de/college/das-studium/leuphana-semester.html
http://www.leuphana.de/college/das-studium/leuphana-semester/konferenzstudium.html
http://www.focus.de/politik/deutschland/bildung-das-neue-studium_aid_214452.html

Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung zu Bildung für Studienanfänger. Glanz und Elend einer Idee.,
aber auch zu Warnung an alle Doktoranden...

Dienstag, 20. Januar 2009

Neuanfang. Barack Obama Antrittsrede.

Heute habe ich einen Neuanfang gewagt: Schließlich muss ich mit der Diss mal wieder in die Gänge kommen. Das aktuell zu schreibende Dokument wurde am 19. August 2008 zuletzt bearbeitet... Glücklicherweise steht der Inhalt, nur eine neue Struktur muss her. Frei nach der Devise "Ran an den Speck!" gab es aber auch heute wieder willkommene - und natürlich wirklich wichtige! - Anlässe zur Prokrastination.
Immerhin wurde soeben Barack Obama als 44. (und zugleich 1. schwarzer) Präsident der USA vereidigt. Dies ist das erste Mal, dass mich die Amtseinführung eines amerikanischen Präsidenten wirklich interessiert hat - jedenfalls hatte ich nie vorher das Gefühl, die Rede hören zu wollen... Da Obama für die Werte Change, Hope, und A New Beginning einsteht, fühle ich mich geradezu verpflichtet, der Amtseinführung zu folgen: immerhin beschreiben diese selben Begriffe auch meine Arbeitseinstellung für 2009...


Tickets hätte man wohl - wie das Bild oben zeigt - für nur wenige tausend Dollar noch bekommen können, aber wie bei allen öffentlichen Veranstaltungen gilt ja, dass man im Fernsehen alles viel besser sehen kann.
Nun habe ich ja leider kein Fernsehen.
Und im Radio sabbelt immer einer dazwischen.
Also Internet: CNN ist völlig überlastet zusammengebrochen, auch NTV ist abgestürzt - langsam macht sich Panik breit. Erst nach dem Amtseid (15 Sekunden) gelingt der Aufbau eines stark durchgerüttelten Livestreams.
screenshot

Mein erster Eindruck: Ernst. Wendet sich wirklich an das Volk. Bezeichnet global anerkannte Werte ("hard work and honesty, courage and fair play, tolerance and curiosity, loyalty and patriotism") als ur-amerikanisch und behauptet, die großen Ideale der Unabhängigkeitserklärung seien von Gott gegeben ("the God-given promise that all are equal, all are free, and all deserve a chance to pursue their full measure of happiness"). Die Bibelstelle, an der das steht (Buch Hiob?) liefert er leider ebenso wenig mit wie es die von Gott eingesetzten Monarchen vergangener europäischer Monarchien getan haben, aber nun ja.

Es ist trotzdem eine beeindruckende Rede, die den Ernst der Lage benennt und Rettung verspricht, aber keine Wunder. Vielmehr werden das Volk ("Starting today, we must pick ourselves up, dust ourselves off, and begin again the work of remaking America"), und ja, auch die anderen Industrienationen in die Pflicht genommen ("And to those nations like ours that enjoy relative plenty, we say we can no longer afford indifference to suffering outside our borders; nor can we consume the world’s resources without regard to effect. For the world has changed, and we must change with it.")

Als kleiner Bonus gibt es eine zutiefst befriedigende und gar nicht mal so unterschwellige Kritik an Bush und seinen politischen Prinzipien, die den obligatorischen Dank an den Vorgänger als höfliche Floskel entlarvt. ("On this day, we come to proclaim an end to the petty grievances and false promises, the recriminations and worn out dogmas, that for far too long have strangled our politics [...] But our time of standing pat, of protecting narrow interests and putting off unpleasant decisions - that time has surely passed. [...] We will restore science to its rightful place, and wield technology’s wonders to raise health care’s quality and lower its cost. [...] we reject as false the choice between our safety and our ideals. [...] Recall that earlier generations faced down fascism and communism not just with missiles and tanks, but with sturdy alliances and enduring convictions. They understood that our power alone cannot protect us, nor does it entitle us to do as we please. Instead, they knew that our power grows through its prudent use; our security emanates from the justness of our cause, the force of our example, the tempering qualities of humility and restraint.")

Das macht in der Tat Hoffnung.
Viel Erfolg!

Die komplette Rede hier:
http://www.pic2009.org/blog/entry/president_obamas_inaugural_address/
Mehr Obama-gelenkte Selbst-Propaganda (Internet-Kampagne) hier:
http://www.pic2009.org/content/home/
Fotoquelle: http://www.newsday.com/media/photo/2008-04/37403297.jpg
http://edition.cnn.com/
http://www.n-tv.de/

Dieser Beitrag ist nur sehr entfernt im weitesten Sinne verwandt mit dem Eintrag: Kaum hatte ich mir auch nur einen Kaffee gekocht...

Mittwoch, 14. Januar 2009

Fernsehen ohne Fernseher.

Seit ich umgezogen bin, habe ich keinen Fernseher mehr.
Das stimmt natürlich nicht. Im Gegenteil: Ich habe den gleichen kleinen 30'' Fernseher wie zu Studienzeiten in Tübingen, damals, vor der Währungsreform, für kleine Mark günstig erworben.
Er steht oben auf dem Schrank, wo man nichts erkennen könnte, wenn man ihn denn angeschlossen hätte. Habe ich aber nicht.
Ich habe nämlich keine Antenne, Kabelanschluss gibts hier nicht, und es soll ja ohnehin eine Dissertation geschrieben werden.

Nachdem ich youtube nun fertiggeguckt habe, auch fast alle meiner eingeschweißten DVDs (für Notzeiten wie diese originalverpackt aufbewahrt) geöffnet, und von Freunden geliehene Fernsehserien angeschaut habe, wird der Hunger nach Aktuellem immer größer. Die Größte Not am Sonntagvormittag (jajaja. NACH der Kirche) lindert da zum Glück die Seite mit der Maus, denn es muss in jeder Woche einen Fixpunkt geben, und angefixt wurde ich in dieser Hinsicht im zarten Alter von drei.
Und dann sind auch die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen zu loben, wo man charakterbildende und informative Dokumentationen ganz legal in voller Länge anschauen kann.
Zum Beispiel hier. Oder hier.
Kein Wunder, dass man für den Internetanschluss GEZ zahlen soll!

Wer sich traut, die Software herunterzuladen, kann über Zattoo.TV aber auch ganz legal fernsehen. Man muss angeblich nur ein bisschen Werbung ertragen, aber - und das ist wichtig - nur zu Beginn eines Programmwechsels! Wer nicht zappt, bleibt werbefrei. Werde das wohl bald mal ausprobieren, aber momentan ist mein Internet nicht fix genug dafür. Wenn man außerdem das Zappen zum Prinzip des Guten erhoben hat, halte man sich an das gute alte Ehrensenf - obwohl. Ohne Frau Bauernfeind ist das alles zwar nicht mehr so schön wie früher. Aber wir gönnen ihr die Karriere.


http://www.wdrmaus.de/
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/startseite
http://www.gez.de
http://zattoo.com
http://www.ehrensenf.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Katrin_Bauerfeind

Samstag, 10. Januar 2009

Quellenarbeit

Nach drei Tagen fleißiger Arbeit an der Fertigstellung der Diplomarbeit hatte der Text erfolgreich die inhaltliche Endkorrektur durchlaufen. Bevor es an die abschließenden Punkte Literaturverweise, Abbildungsbeschriftung und -verzeichnis, Tabellenbeschriftung und -verzeichnis, Inhaltsverzeichnis und Abschlussformatierung gehen sollte, haben wir mal geguckt, wie draußen eigentlich das Wetter ist. Ich hatte schon jedes Zeitgefühl verloren, aber das muss so am Donnerstag gewesen sein. Kalt war es. Geschneit hatte es und kalt war es, aber sonnig, und der unternommene Spaziergang durch das angrenzende Gehölz war herrlich.


Dann ging es an den Quellenapparat.
Zum Glück gibt es ja Software, die einem die grauenvollsten Details dieser Arbeit abnimmt. Ein weiterer Vorteil war, dass der durchschnittliche Ingenieur-in-spe bei seiner Diplomarbeit ganz offensichtlich mit deutlich weniger Literatur auskommt als beispielsweise so ein Kunsthysteriker.
Allerdings will auch die Software richtig gefüttert werden, damit sie helfen kann. Citavi ist ja idiotensicher, aber es ist eben nicht jedes Dokument, das man im Internet findet auch gleich ein "Internetdokument"...
Wenig hilfreich waren auch die Institutsvorgaben bezüglich Formatierung der Quellen - einheitlich soll es sein, Seitenzahlen sollen sie enthalten. Ach, wann kommt endlich der Tag, an dem ein Professor sagt: "Formatieren Sie Ihre Fußnoten nach den Vorgaben des Journals xy!" Und dann sagt man das Citavi, und Citavi macht das dann genau so, und man hat keinen Ärger mehr - vorausgesetzt, man hat die Dokumente korrekt eingegeben.
Nun ja. Wir haben es geschafft.
Auch das Erstellen eines Abbildungsverzeichnis läßt Word jetzt zu...

Man will ja nichts berufen, und sichert nach wie vor im Minutentakt, aber es scheint, als sei das Ende absehbar!

Dies ist eine Fortsetzung zu Promovieren ist ungesund.

Samstag, 3. Januar 2009

Promovieren ist ungesund.


Diplomieren allerdings auch. Aber fremder Leute Texte lassen sich viel leichter kürzen. Und ungehemmt an dem Meinigen herumkritteln darf ich sonst auch nicht. (Muss ich aber auch nicht. Natürlich nicht!) Jetzt ist aber Feierabend - Abgabe ist schließlich erst in zehn Tagen!