Dienstag, 8. April 2008

Möbeldiät

Wie wohl die meisten Frauen habe ich permanent das Gefühl, das ich abspecken sollte. Besonders schlimm wird es im Frühling.
Dieses Jahr verlagert sich der Drang, dank bevorstehenden Umzuges, der, so Gott will, nun tatsächlich am kommenden Freitag stattfinden soll, in andere Sphären. Statt eigener Pfunde entledige ich mich also all der angesammelten Überflüssigkeiten, die sich in einer großzügigen Berliner 2-Zimmer-Altbau-Wohnung eben so ansammeln. Nach eigenem Ermessen habe ich schon zwei Müllcontainerfüllungen allein mit meinem Wegwerfwahn gefüllt, und dabei auch gleich gefühlte 107 Plastiktüten einer zweiten, endgültigen Verwendung zugeführt. Auch die Altkleidersammelstelle wird sich hoffentlich freuen, und ich kann zugleich auch einige Dutzend der viel-umweltfreundlicheren-als-Plastiktüten Stoffbeutel loswerden. Vieles kann ich auch noch verkaufen - bilde ich mir ein, denn wenn die fragliche Ware nicht "noch gut" gewesen wäre, hätte ich sie ja wohl kaum drei Jahre oder länger aufbewahrt, ohne sie zu benutzen oder auch nur zu vermissen - oder?!? Zu diesem Zwecke habe ich den heroischen Entschluss gefasst, trödeln zu lassen, und habe fest vor, einen Ebay-Agenten auf die Sache anzusetzen. (Bericht folgt.)

schrumpfende Billy-Regale - mein persönlicher Alptraum Bildquelle: Inter IKEA Systems B.V.




Stille Verzweiflung packt mich aber bei den Sachen, die ich behalten möchte, aber nicht mitnehmen kann, schlichtweg weil mein Mietzins mir in Lüneburg nur halb so viele Zimmer (und Quadratmeter) erkauft wie in Berlin. Von Kubikmetern wollen wir gar nicht sprechen: die neue Deckenhöhe von 2,2o (Durchschnittswert, wegen der dekorativen Deckenbalken) verhindert beispielsweise, "Billy" durch Aufsatzregale noch effizienter zu nutzen. Altbau im Fachwerkbau ist eben nicht zu vergleichen mit Altbau im Mietshaus der Gründerzeit...
Was tun? schon habe ich vier Kisten Bücher zum Verkauf freigegeben, weitere zehn Kisten zum Einlagern - das Einsparen eines "Billy" soll mir Platz für einen Schrank verschaffen. Der schöne alte Esstisch hat schon ein Asyl gefunden, aber die heißgeliebte Sitzgruppe? Die Regal-Aufsätze? Unzählige schöne, geliebte, wenn auch möglicherweise nicht überlebensnotwendige Dinge, mit denen ich eine baldige Wiedervereinigung erhoffe, müssen in ein Lager. Das Lager kann ich mir nicht leisten, denn sonst hätte ich eine größere Wohnung. Es ist ein Kreuz!
Wie das Drama ausgehen wird, erzähle ich später. Zumal ich hoffentlich bald wieder zu Hause online sein werde - und dann auch wieder regelmäßig bloggen kann.

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