Der Flughafen in Bilbao, wie das berühmte Guggenheim Museum ebenfalls ein Stück "Starchitecture", allerdings von Calatrava, ist zwar wunderschön. Aber wenn man den Regeln des internationalen Flugverkehrs folgt und ca. zwei Stunden vor Abflug am Check-in Schalter steht, hat man mehr Zeit die Architektur zu genießen, als einem lieb ist. Der Flughafen ist zwar ein eindrucksvolles Gebäude, aber eben auch klein. Man kann einen überteuerten Kaffee trinken, oder ein überteuertes Boccadillo essen, oder überteuerte regionale Spezialitäten kaufen, aber das ist es denn auch schon.
Bildquelle: http://www.skycontrol.net/UserFiles/Image/Industry_img/200801/200801-controlware-communications-CCTV-Paris-charles-de-gaulle-b.jpg
Fliegt man dann endlich ab, mit einer dieser winzigen Maschinen, so landet man kurz nach dem Start schon wieder in Paris Charles de Gaulle, weil Air France nunmal immer über Paris Charles de Gaulle fliegt. Dort stellt sich heraus, dass der Flughafen zwar nicht so schön, aber deutlich größer ist, bezüglich der Freizeitgestaltung einer gelangweilten Reisenden aber auch nicht viel mehr zu bieten hat als das beschauliche Bilbao. Sicher, es gab einen Zeitschriftenhändler, sogar mit internationalen (englischsprachigen!) Büchern, und ein beeindruckend umfangreiches Sortiment von Champagner und Gänsestopfleber im Duty Free Shop. Ansonsten gesellten sich zu überteuertem Kaffee, überteuerten Sandwiches und überteuerten Spezialitäten nur noch überteuerte (weil leider nicht steuerfreie) Kosmetika und Parfums. Eine PlayStation 3, die man offenbar kostenlos bespielen konnte, war natürlich von allerlei jungen Männern belagert, die damit auch umgehen konnten.
Sicherlich: hätte ich nicht erst vor einer Woche schon einmal viereinhalb Stunden hier verbracht, hätte ich mich vielleicht zwei Stunden mit dem Betrachten der Auslage und dem Ausprobieren diverser Duftstoffe beschäftigen können. Bei meinem zweiten Stopp gleicher Länge innerhalb von acht Tagen war der Reiz des Neuen allerdings verflogen. Ich wollte lieber nach Hause.
Zum Glück ist dem Herrn Dumas sein Graf von Monte Christo ein sehr langatmiges Buch, besonders in der ungekürzten französischen Originalfassung (mit Erklärungen im Anhang).
Eigentlich kein Wunder also, dass ich nach 13 Stunden Brutto-Reisezeit, von denen ich zwei Drittel auf zugigen Flughäfen oder Bahnsteigen zugebracht habe, den Montag erst einmal mit einem Anflug von Grippe im Bett geblieben bin. Silvester war akut gefährdet.
Der Meinige und ich haben uns daher für ein herrlich unspektakuläres Silvester zu zweit entschieden - ohne Raclette, ohne Feuerwerk, ohne - nja ok. Dinner for One (vorsorglich auf Video besorgt, da kein TV-Anschluß) muß schon sein... Und Knallbonbons. Bleigießen. Champagner. Was leckeres zu essen (Gemeinsame Zubereitung: 4 Stunden. Aufessen: 30 Minuten)...
Aber sonst: wunderbar unaufgeregt. Hätten meine Eltern so gefeiert, hätte ich es spießig gefunden. Aber es war herrlich!
Frohes und Gesundes neues Jahr!
Vorsätze für 2009:
1. Diss fertigstellen. (Natürlich.)
2. 5-10 Kilo abnehmen. (sobald die Reste vom Silvesteressen und die übrigen Lebkuchen aufgegessen sind. Natürlich.)
3. Sag ich nicht. (Aber wenn es klappt, wird es hier veröffentlicht. Natürlich.)
Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Santiago_Calatrava
http://de.wikipedia.org/wiki/Guggenheim-Museum_Bilbao
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Graf_von_Monte_Christo
http://www.amazon.fr/Comte-Monte-Cristo-1-Alexandre-Dumas/dp/226609033X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1230917906&sr=8-1
Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung von Baskische Weihnachtsbräuche
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen