Dienstag, 30. September 2008

Internetbasiertes Lernen 2: Moodle

Heute also Moodle.
Wiederum führte uns Heike Wiesner in die Vorteile und Geheimnisse internetbasierter Lernumgebungen ein. Sie selbst benutzt seit Jahren Moodle, seit ihre StudentInnen vor Jahren in einem Seminar zu E-Learning herausgefunden haben, dass es vielseitiger einsetzbar sei als ILIAS und ähnliche Konkurrenzprodukte. Seither scheint sich Moodle offenbar auch europaweit bzw. weltweit "Marktführer" unter den OpenSource Produkten durchzusetzen.
Wir haben auch schon einen Moodle-Server in Betrieb, und so konnte ich mich letzte Woche schon davon überzeugen, dass eine E-Kurs in Moodle recht unkompliziert aufzusetzen ist. Schließlich fand die Schulung ja erst heute statt...
Dennoch: um einige der komplexeren Grundeinstellungen zu begreifen, war die Schulung heute sehr aufschlussreich. Auch didaktische Konzepte wurden vorgestellt bzw. hinterfragt. Für alle E-Learning Einheiten gilt ja, dass sie didaktisch sinnvoll sein müssen. (ja. natürlich gilt das auch für offline Unterricht...). Nicht für jedes Lernziel ist die gleiche Übungs- oder Testform geeignet. Wie bei PowerPoint - es geht nicht um den Einsatz von, sondern den richtigen/sinnvollen/effizienten Einsatz von. Und das heisst in manchen Fällen eben auch: Verzicht auf...
Noch was Gutes: offenbar wurde Moodle auch schon erfolgreich zur Planung/Koordination/Verwaltung von Konferenzen eingesetzt. Das sollte ich schnell prüfen, wenn aus unserer Tagung im März was werden soll.

Bleibt die Frage, wie man Anreize schafft, mehr Moodle-unterstützte Kurse in die Vorlesungsverzeichnisse zu bringen. Im Leuphana Semester klappt das ja schon ganz gut: alle drei interdisziplinären Module verwenden Moodle. Darüber hinaus wird es wohl an der Trägheit der Lehrenden scheitern. Schließlich erfordert die Neukonzeption aller etablierten Lehrinhalte vom Frontalunterricht auf Problem Based Learning Konzepte einigen Aufwand und auch eine mentale Umstellung. Auch muss man sich - ich unterstelle: häufig erstmals!- Gedanken um didaktische Ziele machen. Das ist neu, und war in den seltensten Fällen Teil der wissenschaftlichen Fach-Qualifikation, die der Berufung zugrunde lag. Und die Idee vom "lebenslangen Lernen" ist eben in großen Teilen der Professorenschaft noch nicht angekommen.

Schaumama, dann sehen wir schon. Vielleicht schafft ja die Nachfrage (der Studierenden) das Angebot (durch die Professorenschaft), ohne dass man Anreize schaffen muss.

http://moodle.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Moodle
http://www.heike-wiesner.de/moodle/
http://de.wikipedia.org/wiki/Problembasiertes_Lernen
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenslanges_Lernen
http://www.uni-potsdam.de/agelearning/
Bildquelle: http://moodle.de

Dieser Beitrag bezieht sich ziemlich direkt auf: Internetbasiertes Lernen: Wikis im Unterricht

Montag, 29. September 2008

Internetbasiertes Lernen: Wikis im Unterricht

Heute habe ich eine interessante Schulung mitgemacht: Heike Wiesner von Wiesner-Wiki berichtete über den Einsatz von Wikis im Unterricht.
Technisch: wie erstellt oder "programmiert" man überhaupt ein Wiki?
Das Prinzip "Wiki" kennt man ja am ehesten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia: jeder kann an einem Artikel mitarbeiten, ihn verändern und verbessern, mit Quellen versehen oder mit anderen Artikeln verknüpfen. Und "programmieren" sollte eigentlich nicht in Anführungszeichen stehen, da es ja wirklich um echtes Programmieren geht. Die Gänsefüßchen sollen hier nur zum Ausdruck bringen, wie unerwartet einfach die Syntax von Wikis ist - in weniger als vier Stunden kann man alles, was nötig ist, beherrschen. Und auch sofort den Erfolg sehen.
Laut Frau Wiesner ist dies eine Grundvoraussetzung dafür, dass auch Frauen sich mit der "feindlichen" Technik auseinandersetzen, ja sogar allen Vorurteilen zum Trotz Spaß an ihr finden. (Soll heißen: Frauen haben in der Regel weniger Interesse, sich mit Programmiersprachen herumzuärgern als Inhalte zu gestalten. Hat was mit Gendering zu tun.)

Inhaltlich: wann und wie ist der Einsatz von Wikis in der Lehre nicht nur sinnvoll, sondern sogar sinnvoller als der Verzicht darauf?
Der Lernerfolg ist natürlich höher, wenn man selbst etwas erarbeitet hat. Zudem können Gruppen auch virtuell miteinander kommunizieren, ohne sich mühselig auf einen gemeinsamen Termin zu einigen. Riesen-Vorteil: der Anteil, den jede/r einzelne geleistet hat, kann über die "Versionen nachverfolgen"-Funktion genau überprüft werden - so kann auch innerhalb von Gruppen jede Einzelleistung gerecht benotet werden. Und die "stillen Macher" gehen nicht hinter charismatischeren Gruppenmitgliedern unter.
Blockseminare lassen sich besser beaufsichtigen, Lernprozesse können besser nachvollzogen und (Gruppen-)Arbeiten dichter betreut werden.
Eigentlich ziemlich cool, das internetbasierte Lernen... ob und wie ich das wohl in meinem Job anwenden kann?
Morgen geht's weiter. Mit Moodle.

Dieser Artikel ist im weitesten Sinne ein Update zu: Web 2.0

http://www.wikimedia.de
http://www.wikipedia.de
http://www.heike-wiesner.de/wiki/index.php/Hauptseite
Bildquelle: wikipedia

Dienstag, 23. September 2008

Mythische Tiere: die Heidschnucke


Am Samstag sind wir in die Lüneburger Heide gefahren, Heidschnucken suchen.
Das hatten wir im Juli schon mal vor, aber erstens war uns damals das Wetter nicht hold, und zweitens soll die Heide ja während ihrer Blütezeit am schönsten sein.
Ist sie auch - leider haben wir es mit Mitte September fast verpasst.
Dennoch: es war ein herrlicher Tag, kühl genug für einen strammen Fußmarsch, aber auch warm genug für ausgiebige Pausen auf sonnenbeschienenen Felsen oder sonnenbeschienenen Bierbänken in einer Gaststätte, Heidjer Bier inklusive.
Auch wenn selbiges merkwürdigerweise aus Baden-Württemberg kommt. Ja, gibt's denn keine Braukessel in der Heide? Was ist mit der Nachhaltigkeit? Die Heide schrumpft, von den paar Schnucken kann doch kein Bauer leben, nennenswerte Industrie gibt es nicht. Bleibt der Tourismus, aber: die Heide schrumpft... Und da verlagern die Heidjer ihre Bierproduktion ins kapitalistische Ausland, äh, zu den Schwaben!?
Nun ja.
Heidschnucken haben wir übrigens keine gesehen. Wohl aber Reiter, Radfahrer und Rentner in Pferdekutschen.

Wahrscheinlich gibt es die mythischen Schafe gar nicht. Ich werde immer misstrauisch, wenn ein Tier überall vermarktet wird, aber nicht besichtigt werden kann.
(Wie Elche in Schweden - ich mein, die verkaufen Elch-Scheiße in Gläsern als Souvenir! Wenn das kein Beweis für ihre Nicht-Existenz ist, dann hat sich wohl noch niemand mit dem Wolpertinger-Phänomen auseinandergesetzt!)
Wolpertinger und Rasselböcke in den Alpen, Elche und Skvader in Schweden, Haggis in Schottland (nach Minute 6: http://www.youtube.com/watch?v=JBasrhYUFaU) , Bigfoot in den USA, der Yeti im Himalaya, Orang-Pendek, Jackalopes, Werwölfe und jetzt eben auch noch Heidschnucken... aber leckere Würstchen machen sie. Hmmm.

Übrigens: bequem und einfach zur Unterstützung der Wanderer ist zumindest am Wochenende der Heide-Radbus incl. Fahrradanhänger. Wir sind in Döhle ausgestiegen, bis Wilsede gewandert, von dort nach einer Einkehrpause nach Undeloh, und mit dem kostenlosen Heide-Shuttle wieder nach Döhle. Von dort fuhr der Bus zurück nach Lüneburg. Empfehlung!

Donnerstag, 11. September 2008

9/11 - WTC. Memorial of the Twin Towers

Vor sieben Jahren stürzten die Zwillingstürme des World Trade Centers ein. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern.
Seither kennen wir diesen Ort nur noch als Loch inmitten von Manhattan - Ground Zero.
Aber die Twin Towers hatten schon eine aufregende Geschichte lange bevor sie einstürzten. Auch daran sollten wir uns erinnern. Atemberaubend.


Man on Wire kommt am 22. Januar in die deutschen Kinos.


http://www.imdb.com/title/tt1155592/
http://www.laweekly.com/2008-08-07/film-tv/philippe-petit-amp-james-marsh-men-on-wire/

Dieser Artikel bezieht sich ein kleines bisschen auf: Sechs Jahre später. Irak und 9/11

Montag, 8. September 2008

Vogelförmige Fettflecken

Hat ganz schön geknallt, gestern, als eine fette Taube mit voller Wucht gegen meine Scheibe flog.
Zum Glück war das NICHT das Fenster, das ich in einem Anflug von Aufschieberitis neulich mal geputzt habe...

Keine Angst, liebe Tierschützer: die Taube flog zügig, wenn auch etwas taumelnd, weiter. In die entgegengesetzte Richtung wohlgemerkt. Ich habe deutlich länger gebraucht, um mich von dem Schreck zu erholen.

Donnerstag, 4. September 2008

Prokrastination. Alles wird gut!

Endlich ist es soweit! Ein Jahr lang heiß ersehnt, am 6. Oktober endlich auf meinem Tisch.
Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin.
Auf dieses Buch habe ich gewartet!
Danke, Frau Passig! Danke, Herr Lobo! Danke, danke, danke!

(Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Die nächste Deadline für meine Diss naht nämlich schon...)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Putting the Pro in Procrastination. Nachtrag: 9to5


http://prokrastination.com/

Dienstag, 2. September 2008

Arthist.net: Die Sommerpause ist vorbei

Pünktlich mit dem September hat jetzt wohl endgültig der Herbst angefangen. Behaupten zumindest die Meteorologen, und die haben das ja studiert. Der Blick aus dem Fenster scheint die Vorhersage zu belegen. Kein Wunder: Als Unterbereich der Geographie, oder Physik, oder was auch immer, ist die Meteorologie schließlich eine richtige Wissenschaft, so richtig mit empirischen Messdaten und vielen Zahlen, also mathematisch, und da gibt es ja bekannterweise nur richtig und falsch.

Anders bei uns Kunsthistorikern. Auch wenn wir uns sehr bemühen, objektiv, sachlich und wissenschaftlich daher zu kommen, so ist die Grundlage unseres Faches doch, wenn wir mal ehrlich sind, der Geschmack. Und über den läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Auch wenn wir uns bemühen, unsere Meinungen gut zu begründen, so bleibt es doch eine Meinung. Und "Meinung kommt nun mal von mein - deine Deinung kann nicht meine sein!" Also wird man nicht zu einer Wahrheit finden - Wahrscheinlichkeit muss uns reichen.

Seit gestern können wir unsere Meinungen wieder dem Diskurs der wissenschaftlichen Gemeinschaft aussetzen. Das Portal Arthist-net ist aus der Sommerpause zurück und meldet wieder Konferenzen, Stipendien und Stellenangebote, rezensiert Bücher und Veranstaltungen und agiert auch sonst als nationaler Flurfunk für das Fach. Wie wichtig das ist, wissen vor allem diejenigen unter uns, die freiberuflich und nicht an ein Institut gebunden Kunstgeschichte betreiben.

Übrigens: das Redaktionsteam arbeitet seit 2001 völlig unentgeltlich: sie erhalten weder Förderungen aus öffentlicher Hand, noch erheben sie Gebühren. Gestern erhielt ich aber folgenden Aufruf:
"Um den redaktionellen Ablauf zu gewährleisten und zu erleichtern, planen wir die Einrichtung eines neuen Content-Management-Systems. Um dies verwirklichen zu können, benötigen wir die finanzielle Unterstützung von Ihnen als unseren Leserinnen und Lesern sowie Beiträgerinnen und Beiträgern. [...] Um diese flexible und dezentrale Form des wissenschaftlichen Austauschs und der Zusammenarbeit, die jenseits von starren institutionellen Anbindungen funktioniert, zu unterstützen, können Sie für diesen Zweck Spenden an den gemeinnützigen Verein arthist e.V. entrichten. Jeder auch kleine Betrag hilft."

Also: hierhin spenden!
Arthist e.V.
Kontonummer: 110 30 88 900
GLS Bank
BLZ: 430 609 67

Vielen Dank...

PS: auch wenn ich nicht zum Redaktionsteam gehöre, unterstütze ich deren Arbeit. Auf diesem Blog fasse ich nämlich seit kurzem in einem Google-Kalender in der Spalte rechts die CFPs und CONF zusammen.