Damit hatte Herr Dr. Kohl zwar wahrscheinlich nicht so sehr Grabschmuck gemeint, doch immerhin ist der Tod ein gutes Geschäft. Und in Ostdeutschland schrumpfen die Städte. Was liegt also näher, als den Aufschwung der Bestattungsbranche zu nutzen, um im Osten die Wirtschaft anzukurbeln?
Alles was wir brauchen, ist etwas Zement. Den gießen wir dann rund um die Urne in Formstein, und aus den Klötzen bauen wir dann eine große Pyramide.
Platz genug ist ja, weil hier sowieso keiner mehr wohnt. Und die, die doch noch nicht in den Westen abgewandert sind, verdienen sich ihr Geld mit Leichenschmäusen, Trauerfeiern, und Grabbeigaben.
Aus der Ankündigung:
"Deutschland, das seinen Weg in die neue globale Welt nur schwerfällig findet, hat mit der Großen Pyramide wieder ein Projekt, das dauerhaft führend bleiben wird. Die Errichtung, vor allem aber der Betrieb der Großen Pyramide im strukturschwachen Ostdeutschland wird ein nachhaltiger Wirtschaftkatalysator ganz neuer Art sein.
Millionen Menschen werden jedes Jahr anreisen, um ihre mögliche Grabstätte zu besichtigen oder an Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Kirchen und spirituelle Gemeinschaften aus aller Welt werden sich ansiedeln und einen direkten Blick auf die Pyramide anbieten. Die Beschäftigungseffekte im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor werden enorm sein."
Ein Glück, dass Deutschland auf diese Weise endlich einen Schritt Richtung Globalisierung machen kann! Mit der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder Elektrotechnik beispielsweise scheint uns das ja leider bisher nicht gelungen zu sein. Vielleicht werden wir sogar demnächst unter die G8-Staaten aufgenommen?
Und endlich wird auf diese Weise auch etwas Kulturtourismus nach Sachsen-Anhalt kommen - auch wenn es nur Bestattungskultur ist. Hauptsache, international! Vielleicht könnte man ja gleich in den nahegelegenen Wörlitzer Anlagen noch einen kleinen Friedwald anlegen? Letztere sind bisher im Osten noch selten, und erstere können mit der kulturellen Bedeutung des zukünftig "Größten Baus der Welt" ja dann eh nicht mehr mithalten. Und es sind ja schließlich auch nur knapp 30 Kilometer...
Kartenansicht
Leider scheint die Seite kein Hoax zu sein. Wie es aussieht, meinen die das ernst. Um nicht zu sagen: todernst.
http://www.thegreatpyramid.org/wp/?
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=2424&MenuID=8&MagID=91&sid=su13422232371006812&umenuid=1
http://www.shrinkingcities.com/
http://www.schrumpfende-stadt.de/
Donnerstag, 6. September 2007
Blühende Landschaften.
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